Überwindet die Psychoanalyse ihr therapeutisches Selbstmißverständnis und verzichtet sie auf die kulturell vorgegebene Legitimation, nur als Therapie sich aufs Unbewußte einlassen zu können, sie gewinnt sie ein neues Verhältnis zu Wissenschaft und Kultur. Indem die Psychoanalyse mit ihrer neuen Methode die gesellschaftliche Produktion von Unbewußtheit untersucht, stößt sie auf die Wurzeln der Gewalt und folgt deren Verästelungen sowohl in der Wissenschaft selber als auch in anderen Bereichen der Kultur.
Der Band enthält eine Sammlung von Aufsätzen Mario Erdheims aus den letzten Jahren. Der erste Teil handelt von Wissenschaft und Unbewußtheit; der zweite reflektiert die Folgen der Institutionalisierung der Psychoanalyse; der dritte Teil enthält Beiträge zur psychoanalytischen Theorie, insbesondere zur Stellung der Adoleszenz zwischen Familie und Kultur. Im vierten Teil werden Erscheinungsformen des gesellschaftlich Unbewußten - vom Hexenwahn bis zu den aktuellen apokalyptischen Untergangsphantasien - ethnopsychoanalytisch analysiert.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: stw 654
Personen: Erdheim, Mario
Standort: BSP
CU 2000 E66-02
Erdheim, Mario ¬[Verfasser]:
Psychoanalyse und Unbewußtheit in der Kultur : Aufsätze 1980 - 1987 / Mario Erdheim. - 1. Auflage. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1988. - 384 Seiten. - (stw; 654)
ISBN 978-3-518-28254-0 kartoniert : EUR 23,00
Klinische Psychologie - Buch