Lenz, Siegfried
Arnes Nachlass Roman
Buch

Mit "Arnes Nachlaß" hat Siegfried Lenz, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Nachkriegsschriftsteller, der im Vorjahr mit dem Frankfurter Goethepreis ausgezeichnet wurde, nach fünf Jahren seinem umfangreichen literarischen Werk einen weiteren Roman hinzugefügt. "Sie beauftragten mich, Arnes Nachlaß einzupacken", beginnt der Ich-Erzähler, der siebzehnjährige Hans, die Geschichte Arnes, der seit einem Monat auf der Elbe verschollen ist. Jedes Ding, jeder persönliche Gegenstand, den er in die Hand nimmt, stiftet dazu an, "Vergangenheit zum Reden zu bringen". Arne Hellmer hat mit zwölf Jahren seine gesamte Familie verloren, sein Vater hat aus Verzweiflung über hohe Schulden seine Frau, seine beiden Töchter und sich selbst umgebracht, allein Arne hat die Katastrophe überlebt und wird von einem Freund seines Vaters in dessen Familie aufgenommen. Zu Hans entsteht rasch eine freundschaftliche Beziehung, dessen Geschwister Wibke und Lars und deren Freunde können mit dem neuen Familienmitglied allerdings wenig anfangen und lassen ihn das auch spüren, obwohl Arne alles versucht, ihr Vertrauen zu erlangen. Er ist ein sensibles, hochintelligentes, traumatisiertes Kind, das verzweifelt und vergeblich um Akzeptanz, Anerkennung und Zuneigung fleht. Unspektakulär und unaufgeregt erzählt Siegfried Lenz die Geschichte eines Außenseiters, der am Wunsch einfach dazuzugehören zerbricht. Der Roman wirkt allerdings sprachlich ein bisschen altmodisch, das Schicksal Arnes lässt trotz berührender Passagen merkwürdig kalt. *Sz* Ursula Stock April 2000


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Lenz, Siegfried

Lenz, Siegfried:
Arnes Nachlass : Roman / Siegfried Lenz. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 1999. - 208 S.
ISBN 978-3-455-04289-4 fest geb.

Zugangsnummer: 1999/3533 - Barcode: 2-9207603-5-00001321-5
Schöne Literatur; Medien für Erwachsene - Signatur: SL Lenz - Buch