Annotation: Spannender historischer Roman um das Schicksal von Flüchtlingskindern im Zweiten Weltkrieg nach ihrer Rettung Rezension: 2008 erzählte Linde von Keyserlingk in einem Jugendroman von einer Gruppe so genannter "Wolfskinder", die in den Wirren des Zweiten Weltkrieges völlig auf sich allein gestellt ums Überleben kämpften (und griff dabei auf die Erzählungen ehemaliger "Wolfskinder" zurück, mit denen sie als Therapeutin arbeitete). Im zweiten Band knüpft sie unmittelbar dort an, wo der erste Band endete: Nach ihrer Odyssee durch Europa landen die Kinder völlig erschöpft in einem ärmlichen rumänischen Krankenhaus. Als die schlimmsten körperlichen Probleme geheilt sind, stellt sich die Frage, wie es nun mit ihnen weitergehen soll. Sich voneinander zu trennen, kommt für die eingeschworene Gruppe nicht in Frage - doch wer ist schon bereit, acht Kinder aufzunehmen? Ein Mädchen stirbt an den Spätfolgen der Strapazen, zwei Brüder finden eine neue Heimat bei einer der Krankenschwestern. Die übrigen fünf Kinder landen schließlich in den USA, wo sich ein junges Ehepaar voller Begeisterung ihrer annimmt. In ihrem Bemühen, sie zu verwöhnen, unterschätzen sie die Spuren, die Leid und Verlust der Kriegsjahre in den Kindern zurückgelassen haben - und treffen schließlich eine ungewöhnliche und mutige Entscheidung, um ihnen ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich trotz aller Traumata möglichst gut entfalten können. Auch wenn manche Wendungen der Handlung etwas unrealistisch scheinen, gelingt es von Keyserlingk ein weiteres Mal, eine packende Geschichte zu erzählen. Obwohl historisch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verortet, erzählt sie von menschlichen Erfahrungen wie Migration, Fremdheit und Trauma, die heute wie damals für viele Kinder und Jugendliche Realität sind. *ag* Kathrin Wexberg

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Personen: Keyserlingk, Linde von

Interessenkreis: Besondere Schicksale