Sie sind der letzte Jahrgang, der noch alles mitmachen darf: die lauen Freibadnächte und die Ausweiskontrollen durch die "Flics" auf der "Rue", die Konzerte im FDJ-Jugendclub "X. Weltfestspiele oder in der Kirche vom Plattenbaugebiet, wo ein Hippie, den sie "Kiste" nennen mit wachsamem Blick Suppe kocht für die Punks und ihre Pfarrerstöchter. Sie sind die letzten, die noch "vormilitärischen Unterricht" haben, und sie sind die ersten, die das dort Erlernte dann im Herbst 89 gegen die Staatsmacht anwenden. Und schließlich gegeneinander. Denn was bleibt dir denn, wenn du zum Fall der Mauer beiträgst, aber am nächsten Tag trotzdem eine Mathe-Arbeit schreiben musst, wenn deine Freundin eine gläubige Kommunistin ist und die Kumpels aus dem Freibad zu Neonazis werden?
Peter Richter beschreibt das chaotische Ende der DDR aus der Sicht eines damals Sechzehnjährigen.
Personen: Richter, Peter
Richter, Peter:
Neunundachtzig/Neunzig (89/90) / Peter Richter. - 1. Aufl. - München : Luchterhand-Literaturverl., 2015. - 411 S.
ISBN 978-3-630-87462-3 geb. 19,99 EUR
R 11 - Signatur: R 11 Ric - Belletristik