In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf. Er warnt Mo vor einem Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen reist Mo überstürzt mit Meggie zu ihrer Tante Elinor. Elinor verfügt über die kostbarste Bibliothek, die Meggie je gesehen hat. Hier versteckt Mo das Buch, um das sich alles dreht. Ein Buch, das Mo vor vielen Jahren zum letzten Mal gelesen hat und das jetzt in den Mittelpunkt eines unglaublichen, magischen und atemberaubenden Abenteuers rückt, eines Abenteuers, in dessen Verlauf Meggie nicht nur das Geheimnis um Zauberzunge und Capricorn löst, sondern auch selbst in große Gefahr gerät. TINTENHERZ erschien zeitgleich in Deutschland, England, USA, Australien und Kanada. Mit über 200.000 verkauften Exemplaren steht der Roman zurzeit ganz oben auf den Bestseller-Listen sowohl des FOCUS als auch in der NEW YORK TIMES und ist national sowie international ein großer Erfolg. Über eine internationale Verfilmung wird zurzeit verhandelt. In den Feuilletons wird der neue Funke Roman begeistert besprochen. Für Monika Osberghaus von der Frankfurter Allgemeinen "gehören die federnden, sicheren Schritte, mit denen Cornelia Funke ihre Figuren in aller Ruhe durch die Nacht auf den vom Feuer erleuchteten Schluß zuführt, zum Besten, was man in Kinderbüchern finden kann.". Und Klemens Kindermann schreibt im SPIEGEL: "Auch ,der neue Funke' ist ein erzählerischer Lustgarten, ein buntes Abenteuer-Kaleidoskop, eine Hommage an das Buch an sich und an die verkannte Kunst des Vorlesens. Vor allem aber ist es eine atemlose Geschichte voller Feuer." Der zweite Band dieses magischen Abenteuers wird unter dem Titel TINTENBLUT am 15. September 2005 erscheinen. In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf. Er warnt Mo vor einem Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen reist Mo überstürzt mit Meggie zu ihrer Tante Elinor. Elinor verfügt über die kostbarste Bibliothek, die Meggie je gesehen hat. Hier versteckt Mo das Buch, um das sich alles dreht. Ein Buch, das Mo vor vielen Jahren zum letzten Mal gelesen hat und das jetzt in den Mittelpunkt eines unglaublichen, magischen und atemberaubenden Abenteuers rückt, eines Abenteuers, in dessen Verlauf Meggie nicht nur das Geheimnis um Zauberzunge und Capricorn löst, sondern auch selbst in große Gefahr gerät. Cornelia Funke: Tintenherz © Cecilie Dressler Verlag Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen. Noch viele Jahre später musste Meggie bloß die Augen schließen und schon hörte sie ihn, wie winzige Finger, die gegen die Scheibe klopften. Irgendwo in der Dunkelheit bellte ein Hund, und Meggie konnte nicht schlafen, so oft sie sich auch von einer Seite auf die andere drehte. Unter ihrem Kissen lag das Buch, in dem sie gelesen hatte. Es drückte den Einband gegen ihr Ohr, als wollte es sie wieder zwischen seine bedruckten Seiten locken. "Oh, das ist bestimmt sehr bequem, so ein eckiges, hartes Ding unterm Kopf", hatte ihr Vater gesagt, als er zum ersten Mal ein Buch unter ihrem Kissen entdeckte. "Gib zu, es flüstert dir nachts seine Geschichte ins Ohr." - "Manchmal!", hatte Meggie geantwortet. "Aber es funktioniert nur bei Kindern." Dafür hatte Mo sie in die Nase gezwickt. Mo. Meggie hatte ihren Vater noch nie anders genannt. In jener Nacht - mit der so vieles begann und so vieles sich für alle Zeit änderte - lag eins von Meggies Lieblingsbüchern unter ihrem Kissen, und als der Regen sie nicht schlafen ließ, setzte sie sich auf, rieb sich die Müdigkeit aus den Augen und zog das Buch unter dem Kissen hervor. Die Seiten raschelten verheißungsvoll, als sie es aufschlug. Meggie fand, dass dieses erste Flüstern bei jedem Buch etwas anders klang, je nachdem, ob sie schon wusste, was es ihr erzählen würde, oder nicht. Aber jetzt musste erst einmal Licht her. In der Schublade ihres Nachttisches hatte sie eine Schachtel Streichhölzer versteckt. Mo hatte ihr verboten, nachts Kerzen anzuzünden. Er mochte kein Feuer. "Feuer frisst Bücher", sagte er immer, aber schließlich war sie zwölf Jahre alt und konnte auf ein paar Kerzenflammen aufpassen. Meggie liebte es, bei Kerzenlicht zu lesen. Drei Windlichter und drei Leuchter hatte sie auf dem Fensterbrett stehen. Sie hielt das brennende Streichholz gerade an einen der schwarzen Dochte, als sie draußen die Schritte hörte. Erschrocken pustete sie das Streichholz aus - wie genau sie sich viele Jahre später noch daran erinnerte! -, kniete sich vor das regennasse Fenster und blickte hinaus. Und da sah sie ihn. Die Dunkelheit war blass vom Regen und der Fremde war kaum mehr als ein Schatten. Nur sein Gesicht leuchtete zu Meggie herüber. Das Haar klebte ihm auf der nassen Stirn. Der Regen triefte auf ihn herab, aber er beachtete ihn nicht. Reglos stand er da, die Arme um die Brust geschlungen, als wollte er sich wenigstens auf diese Weise etwas wärmen. So starrte er zu ihrem Haus herüber. Ich muss Mo wecken!, dachte Meggie. Aber sie blieb sitzen, mit klopfendem Herzen, und starrte weiter hinaus in die Nacht, als hätte der Fremde sie angesteckt mit seiner Reglosigkeit. Plötzlich drehte er den Kopf und Meggie schien es, als blickte er ihr direkt in die Augen. Sie rutschte so hastig aus dem Bett, dass das aufgeschlagene Buch zu Boden fiel. Barfuß lief sie los, hinaus auf den dunklen Flur. In dem alten Haus war es kühl, obwohl es schon Ende Mai war. In Mos Zimmer brannte noch Licht. Er war oft bis tief in die Nacht wach und las. Die Bücherleidenschaft hatte Meggie von ihm geerbt. Wenn sie sich nach einem schlimmen Traum zu ihm flüchtete, ließ sie nichts besser einschlafen als Mos ruhiger Atem neben sich und das Umblättern der Seiten. Nichts verscheuchte böse Träume schneller als das Rascheln von bedrucktem Papier. Aber die Gestalt vor dem Haus war kein Traum. Das Buch, in dem Mo in dieser Nacht las, hatte einen Einband aus blassblauem Leinen. Auch daran erinnerte Meggie sich später. Was für unwichtige Dinge im Gedächtnis kleben bleiben! "Mo, auf dem Hof steht jemand!" Ihr Vater hob den Kopf und blickte sie abwesend an, wie immer, wenn sie ihn beim Lesen unterbrach. Es dauerte jedes Mal ein paar Augenblicke, bis er zurückfand aus der anderen Welt, aus dem Labyrinth der Buchstaben. "Da steht einer? Bist du sicher?" "Ja. Er starrt unser Haus an." Mo legte das Buch weg. "Was hast du vorm Schlafen gelesen? Dr. Jekyll und Mr Hyde?" Meggie runzelte die Stirn. "Bitte, Mo! Komm mit." Er glaubte ihr nicht, aber er folgte ihr. Meggie zerrte ihn so ungeduldig hinter sich her, dass er sich auf dem Flur die Zehen an einem Stapel Bücher stieß. Woran auch sonst? Überall in ihrem Haus stapelten sich Bücher. Sie standen nicht nur in Regalen wie bei anderen Leuten, nein, bei ihnen stapelten sie sich unter den Tischen, auf Stühlen, in den Zimmerecken. Es gab sie in der Küche und auf dem Klo, auf dem Fernseher und im Kleiderschrank, kleine Stapel, hohe Stapel, dicke, dünne, alte, neue ... Bücher. Sie empfingen Meggie mit einladend aufgeschlagenen Seiten auf dem Frühstückstisch, trieben grauen Tagen die Langeweile aus - und manchmal stolperte man über sie. "Er steht einfach nur da!", flüsterte Meggie, während sie Mo in ihr Zimmer zog. "Hat er ein Pelzgesicht? Dann könnte es ein Werwolf sein." "Hör auf!" Meggie sah ihn streng an, obwohl seine Scherze ihre Angst vertrieben. Fast glaubte sie schon selbst nicht mehr an die Gestalt im Regen ... bis sie wieder vor ihrem Fenster kniete. "Da! Siehst du ihn?", flüsterte sie. Mo blickte hinaus, durch die immer noch rinnenden Regentropfen, und sagte nichts. "Hast du nicht geschworen, zu uns kommt nie ein Einbrecher, weil es nichts zu stehlen gibt?", flüsterte Meggie. "Das ist kein Einbrecher", antwortete Mo, aber sein Gesicht war so ernst, als er vom Fenster zurücktrat, dass Meggies Herz nur noch schneller klopfte. "Geh ins Bett, Meggie", sagte er. "Der Besuch ist für mich." In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf. Er warnt ihren Vater vor einem Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen reist Mo überstürzt mit Meggie zu ihrer Tante Elinor nach Italien ab. Und damit beginnt ein unglaubliches Abenteuer, in dessen Mittelpunkt ein geheimnisvolles Buch steht. Bald schon gerät Meggie in große Gefahr. © Cecilie Dressler Verlag "Es ist das schönste Buch, das wir je gelesen haben!" verkündete eine Mutter strahlend. Sie hatte ihrer 8-jährigen Tochter Cornelia Funkes ersten Teil einer geplanten Trilogie vorgelesen. So und ähnlich äußern sich Leser von "Tintenherz" und ich frage mich: Was ist das, was den Kindern und natürlich auch den Erwachsenen so gut daran gefällt? Da ist ein Vater mit magischen Kräften, Mo; er kann Bücher, die er vorliest, Realität werden lassen. Eine faszinierende, wenngleich nicht neue Idee. Man überlegt als Leser sofort, welches Buch man sich von ihm wünschen würde. Doch Mo hat seiner Frau und seiner kleinen Tochter kein Wunschbuch angeboten, er hat ihnen ein Horrorbuch vorgelesen, und nun existiert ein mafiaartiges Monster namens Capricorn mit seiner Mörderbande und will nichts anderes als seinen Herrschaftsbereich ausweiten. Dazu muss Capricorn Mo in seine Gewalt bringen, denn nur der kann, mithilfe seines Talents, dessen Macht vergrößern. Die Entführung des Vaters fordert nun Meggie, die inzwischen pubertierende Tochter, heraus. Das Abenteuer der Befreiung wird in sprachlich düsteren Redundanzen geschildert und findet schließlich eine einstweilige scheinbar glückliche Lösung. Die Fortsetzung folgt vermutlich im nächsten Jahr. Was ist so faszinierend an dieser Geschichte? Manche Kindern sagen, der Vater wäre so sympathisch; - ein Vater, der sein Kind ohne Warnung in Lebensgefahr stürzt? Andere freuen sich über das Verschwinden der Mutter, den Preis für die Realisierung des Buchs: Dieser Gedanke mag Pubertierenden für den Augenblick reizvoll erscheinen, aber ist es wirklich schön, dass Meggie ohne sie aufwachsen muss? Einige gebildete erwachsene Leser schwärmen davon, dass dies endlich ein Buch über Bücher sei. Das ist richtig, aber die Bibliothek wird zerstört, und letztlich geht es nur um ein Schreckens-Buch! Immerhin kann der Autor von Capricorn die Geschichte umschreiben, und so gelingt es auch, die Verbrechergesellschaft wieder ins Buch zurück zu bannen. Doch was wäre passiert, wenn der Autor nicht zu finden oder schon tot gewesen wäre? Viele Fragen, die die begeisterten Leser nicht stellen. Meggies Mutter stellt sie übrigens auch nicht. Sie kommt im Austausch mit Capricorn wieder zurück, aber sie ist nun stumm. Meggi, die von ihr wissen will, wie es im Reich Capricorns war, erfährt lediglich, dass es "eine Welt voller Schrecken und Schönheit" ist, nach der man Heimweh haben kann. Was soll das bedeuten? Vielleicht, dass es besser sein mag, das Böse zwischen die Deckel von Büchern zu bannen, als sich real damit auseinander zu setzen. Aber sollte dann nicht die Kraft, das Böse zu bekämpfen, und der Mut, ihm zu widerstehen, so wie es gute Tradition in Kinderbüchern ist, der Lohn der Lektüre sein? Viele Leser verstehen Meggies Verhalten als solche Lösung. Aber tatsächlich wäre sie ohne den Autor, der den Verlauf der Geschichte umschreibt, vollkommen machtlos. Wer diese Ohnmacht zur Kenntnis nimmt, erlebt das Buch als Angst auslösend. Meine erfahrenste inzwischen 17-jährige Leserin wollte natürlich unbedingt die neue "Funke" haben und schrieb mir danach, dass sie froh darüber sei, das Buch nicht zu früh gelesen zu haben, sie hätte sich sonst doch sicher sehr erschreckt. Cornelia Funke kann sehr spannend erzählen und hat sich auch in früheren Büchern nicht gescheut, aufregende Details zu schildern. Doch mit "Tintenherz" hat sie einen neuen Ton angeschlagen. Sie soll gesagt haben, dass dieses Buch nicht in ihrem Kopf entstanden ist, sondern dass "es aus ihr heraus wollte". Vielleicht ist sie inzwischen sehr erleichtert, es los zu sein. Ob allerdings Kinder die richtigen Adressaten für dieses Spiel mit Abgründen sind, diese Frage bleibt bestehen und sollte ernst genommen werden. Wer wünscht sich beim Lesen nicht manchmal, dass die Figuren eines Buches lebendig werden? Cornelia Funke erzählt einen spannenden Bücherkrimi und schreibt dabei zugleich eine Hommage an das Wunder des Lesens und die Magie der Worte. Dabei macht sie Kinder (und Erwachsene) glücklich - und süchtig. bücher - das unabhängige Magazin zum Lesen www.buecher-magazin.de Die zwölfjährige Meggie und ihr Vater Mo, ein Buchbinder, leben seit Jahren ein ruheloses, aber glückliches Leben, in dem Bücher eine zentrale Rolle spielen. Doch da taucht eines Tages ein merkwürdiger Fremder auf. Der Vater nennt ihn Staubfinger und Staubfinger seinerseits redet Meggies Vater mit "Zauberzunge" an. Staubfinger warnt Mo vor einem gewissen Capricorn. Meggie kann sich auf all das keinen Reim machen, aber sie findet heraus, dass Capricorn ein bestimmtes Buch ihres Vaters unbedingt haben will. Ein fantastisches Abenteuer überrascht Seite um Seite mit ungeahnten Situationen, skurrilen Szenen und unfasslichen Bildern. Cornelia Funke hat ein Buch für echte Leser geschrieben, für alle, die ganz abtauchen, die sich für die Zeit ihres Lesens in einer anderen Welt befinden. Tintenherz ist eine Liebeserklärung ans Lesen und wer es liest, bekommt zig andere Leseempfehlungen von Richard Adams über Astrid Lindgren, Robert Louis Stevenson, Tolkien und Mark Twain bis T.H. White mit auf den Weg. Und er wird noch eine andere Erfahrung gemacht haben, die Meggies Großtante, eine fanatische Büchersammlerin, formuliert: "Wenn ich mir überlege, wie oft ich mir gewünscht habe, in eins meiner Lieblingsbücher zu schlüpfen. Dabei ist das doch gerade das Gute an Büchern, dass man sie zuklappen kann, wann immer man will." Tintenherz allerdings kann man trotz dieses orakelhaften Spruchs garantiert erst nach 566 atemberaubenden Seiten aus der Hand legen!
Personen: Funke, Cornelia
Funke, Cornelia:
Tintenherz / Cornelia Funke. - Hamburg : Cecilie Dressler, 2003. - 573 S. : Ill.
ISBN 978-3-7915-0465-0 fest geb. : 19,90 Euro
III J 0 - Signatur: III J 0 Fun - Kinder- / Jugendbuch