Auch die Generation der heutigen Großeltern leidet noch an Familiengeheimnissen, die als traumatische Folgen des Krieges unausgesprochen blieben. Die bekannte Stuttgarter Journalistin berichtet von 7 Einzelschicksalen. Viele Familiengeschichten zweier Generationen nach dem Krieg sind noch immer von dessen Folgen belastet. Traumatische Erfahrungen bleiben als Familiengeheimnis unausgesprochen und entfalten ihre seelische Wirkung oft bis ins Alter. Die bekannte Stuttgarter Journalistin hat dazu in mehreren Büchern Einzelschicksale vorgestellt: Kriegskinder (vgl. BA 1/04), Flüchtlingskinder (vgl. BA 12/09, ID-B 12/11). Auch die Generation der heutigen Großeltern leidet noch an latent vorhandenen, unaufgeklärten "dunklen Punkten". So der Sohn nach dem Versprechen am Sterbebett seines Vater, nie nach seiner leiblichen Mutter zu suchen, die Kriegswaise nach dem Freitod ihrer Mutter, als der Vater gefallen war, oder die Mutter eines Soldaten im Afghanistan-Einsatz. Neben den anonymisierten Berichten gibt es die Erinnerungen des Enkels an Johanna Haarer, Autorin von Standard-Erziehungsbüchern der Nazi-Zeit, und des Neffen des Hitler-Attentäters Georg Elser, die lange zwiespältig mit dem Familiengeheimnis umzugehen hatten und schließlich zu dessen persönlicher "Verarbeitung" fanden. Als Zeitzeugenberichte besonderer Art: (2)
Personen: Lorenz, Hilke
Lorenz, Hilke:
Weil der Krieg unsere Seele frisst : wie die blinden Flecken der Vergangenheit bis heute nachwirken / Hilke Lorenz. - Berlin : Ullstein, 2012. - 212 S. : Ill.
ISBN 978-3-550-08853-7 19,99 EUR
R 11 - Signatur: R 11 - Schöne Literatur