Die DDR Mitte der achtziger Jahre: Rosalind Polkowski, zweiundvierzigjährige Historikerin, beschließt, ihren Kopf von der Erwerbstätigkeit zu befreien und ihre intelektuellen Fähigkeiten nur noch für die eigenen Interessen zu nutzen. Herbert Beerenbaum, ein ehemals mächtiger Funktionär, bietet ihr eine Gelegenheitsarbeit: Rosalind soll ihm die gelähmte rechte Hand ersetzen und seine Memoiren aufschreiben. Trotz Rosalinds Vorsatz, nur ihre Hand, nicht aber ihren Kopf in den Dienst des Mannes zu stellen, kommt es zu einem Kampf um das Stück Geschichte, das beider Leben ausmachte, in dem der eine erst Opfer, dann Täter war und dessen Opfer sich Rosalind fühlt. Die Auseiandersetzung mit Beerenbaum läßt sie etwas ahnen von den eigenen Abgründen und den eigenen Fähigkeiten zur Täterschaft. Stille Zeile sechs ist die Adresse Beerenbaums, eine ruhige gepflegte Gegend für Privilegierte, weit entfernt von dem, was in den Straßen der DDR vor sich geht.
Personen: Maron, Monika
Maron, Monika:
Stille Zeile Sechs : ; Roman / Monika Maron. - 4. Aufl. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 1991. - 218 S.
ISBN 978-3-10-048805-3 DM 32,00
R 11 - Signatur: R 11 - Roman