Morrison, Toni
Menschenkind Roman
Schöne Literatur

Menschenkind
OT Beloved OA 1987 DA 1989Form Roman Epoche Moderne
Mit ihrem Roman Menschenkind leistet Toni Morrison einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der Sklaverei in den USA.
Inhalt: 1855 flieht die Sklavin Sethe, die von ihrem Mann verlassen wurde, von der Plantage »Sweet Home« in Kentucky nach Ohio. Sie versucht ihre vier Kinder zu töten, um diese vor dem Schicksal der Sklaverei zu bewahren. Ihre zweijährige Tochter stirbt, die anderen drei überleben. Auf dem Grabstein der Verstorbenen lässt Sethe die Inschrift »Menschenkind« anbringen.
18 Jahre später lebt Sethe allein mit ihrer zweiten Tochter Denver. Die Vergangenheit ist präsent geblieben: Die zwei Söhne sind fortgelaufen, in der schwarzen Gemeinde wird Sethe als Kindsmörderin gemieden, die tote Tochter spukt durch das Haus. Eines Tages taucht Paul D. auf, ein ehemaliger Sklave von »Sweet Home«, der ein gemeinsames Leben mit Sethe aufbauen will und den Geist des toten Kindes vertreibt. Als er von dem Mord Sethes an ihrer Tochter erfährt, verlässt er schockiert das Haus.
Plötzlich steht eine junge Frau namens Menschenkind vor Sethes Haus, die in eben jenem Alter ist, in dem das verstorbene Kind sein müsste. Sethe nimmt sie als die verlorene Tochter auf; es folgen einige Wochen glücklichen Zusammenlebens der kleinen Familie. Doch Menschenkind verlangt nach immer neuen Beweisen der Liebe Sehtes und versucht überdies Denver aus dem Haus zu drängen.
Als sich Nachbarsfrauen vor dem Haus versammeln, um den Geist des toten Kindes auszutreiben, sieht Sethe Menschenkind erneut in Gefahr, in die Sklaverei zu gelangen, und stürzt sich auf den ebenfalls anwesenden weißen Arbeitgeber Denvers; ein weiterer Mord kann jedoch von den Frauen verhindert werden. Menschenkind verschwindet spurlos, Sehte bleibt verzweifelt zurück. Doch sie erhält neuen Rückhalt durch die Gemeinde und das nochmalige Angebot Paul D.s, eine gemeinsame Zukunft mit ihm zu verbringen.
Aufbau: Morrison erzählt die Handlung nicht linear, sondern wechselt zwischen verschiedenen Zeitebenen. Der Roman setzt fast zwei Jahrzehnte nach dem Kindsmord ein und trägt das Geschehen zur Zeit der Sklaverei sowie die Kindstötung in Rückblenden nach.
In der Darstellung verschiedener Lebensläufe entwirft Morrison ein lebendiges Panorama der Zeit der Sklaverei und der Befreiung. Dabei vermeidet sie jegliche Polarisierung von Gut und Böse, wie sie etwa Harriet R Beecher Stowe in ihrem Roman Onkel Toms Hütte (1852) vornahm, und geht einer Heroisierung des Schicksals der Schwarzen bewusst aus dem Weg. In der Thematisierung des Kindsmords setzt sich Morrison außerdem mit der problematischen Übersteigerung der Mutterliebe auseinander.


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Personen: Morrison, Toni Pfetsch, Helga (Übers.)

Standort: Hauptstelle

Schlagwörter: Sklaverei Belletristik Englische Literatur Amerikas Englische Literatur Amerikas / Belletristik / Sklaverei Belletristik / Englische Literatur Amerikas / Sklaverei Sklaverei / Englische Literatur Amerikas / Belletristik

R 11

Morrison, Toni:
Menschenkind : Roman / Toni Morrison. - 2. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt-Taschenbuch-Verl., 2012. - 397 S. - (rororo; 24420) Beloved . - Aus d. Engl. übers.
ISBN 978-3-499-24420-9 9,99 €

Zugangsnummer: 0022632001 - Barcode: 00035947
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