Die groteske Darstellung eines Kommunikationsversuchs, grafisch streng ins Bild gesetzt: In der zweiten Produktion des LCB zeichnen Peter Rühmkorf und Helmut Herbst auf bissige Weise eine Beziehungsgeschichte nach, die bereits zu Ende ist, bevor sie begonnen hat.
Helmut Herbst: "Wir tauchten in ′Abends wenn der Mond scheint′ tief in den uns verhassten Mief der Fünfziger ein. Peter Rühmkorf und ich erfanden zusammen mit dem wunderbaren Kameramann Robert van Ackeren streng grafisch gebaute Kameraeinstellungen, in deren distanzierter Kühle wir die Peinlichkeiten und Lügen der Adenauer- Zeit einkapselten."
"'Autoren machen Filme' war das Konzept der Fernsehreihe Fiction – Non Fiction, die das LCB gemeinsam mit SFB und WDR plante. Schriftsteller wie Günter Grass, Martin Walser, Wolfgang Koeppen, Arno Schmidt und Uwe Johnson sollten freie Hand bei der Konzeption und Gestaltung einer filmischen Arbeit haben, nur technisch unterstützt von Wolfgang Ramsbott, dem Leiter der Filmabteilung des LCB. In dieser Form zustande kam allerdings nur ein Film der Kreuzberger Szenegröße Günter Bruno Fuchs, 'Denkmalsforschung'. Seine Denkmalsforschungen führen Fuchs unter anderem zur Siegessäule, für deren Abriss er Geld sammelt. Im Vorprogramm läuft Der Hut oder Mondo Uovo, ein neodadaistisches „Satyrspiel“ (Peter Rühmkorf). Realisiert wurde es von Helmut Herbst und dem Schriftsteller Peter O. Chotjewitz im Anschluss an die Dreharbeiten von Abends, wenn der Mond scheint … mit Mitteln und Geräten des LCB, selbstverständlich ungefragt." Quelle: Zeughauskino, (Autor: Frederik Lang).
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Abends, wenn der Mond scheint…
Schauspieler: Emanuel Schmied, Waltraut Schmahl; Musik: Bruno Lefeldt; Regie: Helmut Herbst; Montage: Marlis Detjens; Drehbuch: Peter Rühmkorf; Produktion: Wolfgang Ramsbott; Kamera: Robert van Ackeren
Deutschland 1965; FSK 6; Sprachfassung: Deutsch; 1 Online-Ressource (17 min); Bild: 1,37:1 HD
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