«Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.» So beschreibt sie den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der ezîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS.
Vierundsiebzig ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten: in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein ezîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verbinden, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland.
Ronya Othmann erschafft ein Textgewebe von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit und Härte. Ihre Stimme ist eine der Diaspora, die auch in den Lesenden tiefe Spuren hinterlässt.
Weiterführende Informationen
Personen: Othmann, Ronya
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OTHM
Othmann, Ronya:
Vierundsiebzig : Roman / Ronya Othmann. - Originalausgabe. - Hamburg : Rowohlt, April 2024. - 507 Seiten ; 21 cm, 612 g
EAN 9783498003616 Festeinband : EUR 26.00 (DE), EUR 26.80 (AT)
R 11 - Belletristik