In dieser Geschichte sagen sich Fuchs und Hase tatsächlich Gute Nacht. Doch entscheidend in diesem virtuosen Buch ist, wer zuerst einschläft. Was passiert, wenn ein kleiner Hase sich nicht rechtzeitig auf den Heimweg macht, und es kommt ein Fuchs angeschlichen? Richtig. Diesmal aber läuft alles anders. Gerade als der Fuchs sein Maul schon ganz weit aufsperrt, ruft der kleine Hase: «Halt! Nicht fressen!» Und er erklärt dem Fuchs auch warum: «Weißt du nicht, dass dies der Ort ist, wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen?» «Gute Nacht», sagt der Fuchs und sperrt sein Maul schon wieder weit auf. Doch er hat die Rechnung ohne den kleinen Hasen gemacht. Denn für diesen gehört zum Gute-nachtsagen sehr viel mehr als nur «Gute Nacht» sagen. In ihrem unverwechselbaren Stil inszeniert Kathrin Schärer ein lustiges Spiel mit Gegensätzen: der Angst vor dem Gefressenwerden und der Freude über das schlaue Überlisten des Bösewichts. Diese Berg-und-Tal-Fahrt der Gefühle wird von den kräftigen Bildern wirkungsvoll untermalt: Naturalistisch und gleichzeitig doch höchst menschlich lässt Kathrin Schärer ihr ungleiches Gespann durch die Nacht stolpern. Am Ende siegt natürlich der Schlaf. Und das Sprichwort, das für einmal beim Wort genommen wird.
Personen: Schärer, Kathrin
Leseror. Aufstellung: Kinderbuchabteilung
I J 0
SCHAE
Schärer, Kathrin:
Wenn Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen / Kathrin Schärer. - Zürich : Atlantis, 2004
ISBN 978-3-7152-0490-1 14,95 €
I J 0 - Kinderbelletristik