Sloterdijk, Peter
Zorn und Zeit politisch-psychologischer Versuch
Sachbücher

Unverwechselbares Kennzeichen des Denkens und Schreibens von Peter Sloterdijk ist die Einbettung aktuellster Fragen in ihre lange Geschichte. Dadurch gelangt er zu Neubestimmungen der gegenwärtigen condition humaine, kann sie durch eine bisher unbekannte Perspektive sichtbar machen und unerwartete oder ungewollte Zusammenhänge nachweisen. In seinem neuen Essay geht er auf den Zorn ein, dessen Folgen sich als Kampf, Gewalt, Aggression äußern. Am Anfang des ersten Satzes der europäischen Überlieferung, die mit der Ilias beginnt, steht das Wort "Zorn". Er gilt dort als unheilbringend - und wird deshalb hoch geschätzt, auch weil er Helden hervorbringt. Wie kommt es, daß Zorn schon relativ bald danach in der Polis nur in eng umgrenzten Situationen zugelassen wird? Wie kommt es in späteren kulturellen Traditionen zur Herausbildung des "heiligen Zorns" und damit zugleich eines ersten Begriffs von Gerechtigkeit? Wie ist eine kommunistische Weltbank des Zorns denkbar? Wie kam es dazu, daß die Gesellschaften mit Gerechtigkeit als Grundwert den Zorn in allen Kontexten ausgeschlossen haben? Und wie ist seiner Wiederkehr zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu begegnen? Peter Sloterdijk formuliert eine Antwort: "Große Politik geschieht allein im Modus von Balanceübungen. Die Balance üben heißt keinem notwendigen Kampf ausweichen, keinen überflüssigen provozieren. Es heißt auch, den Wettlauf mit der Umweltzerstörung und der allgemeinen Demoralisierung nicht verloren geben."


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Personen: Sloterdijk, Peter

Schlagwörter: Kultur Zorn Kapitalismus Rache

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Sloterdijk, Peter:
Zorn und Zeit : politisch-psychologischer Versuch / Peter Sloterdijk. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2006. - 355 S.
ISBN 3-518-41840-8 fest geb. : 22,80 €

Zugangsnummer: 0057190001 - Barcode: 00065200
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