Ein vom Leben frustrierter Mann mittleren Alters findet einen neuen Lebenssinn als ehrenamtlicher Sterbebegleiter.
Fred Wiener fühlt sich als Versager. Erst die Scheidung, dann die Vereinsamung und das tägliche Gespött der Kollegen. Tatsächlich gibt es außer seinem dreizehnjährigen Sohn Phil fast nichts in seinem Leben, das besonders aufregend oder spannend wäre. Bis er eines Tages auf eine Dokumentation über Sterbebegleiter stößt und sich zu einer ehrenamtlichen Ausbildung entschließt. Karla wird seine erste Klientin. Doch die Frau ist einsilbig und alles andere als freundlich; nichts funktioniert so, wie Fred sich das vorgestellt hat. Vielleicht benötigt sie ja doch keinen Sterbebegleiter? Mehr als einmal kommt beiden im Lauf ihrer Treffen diese Frage. Doch Fred gibt nicht auf. Er will diese Frau, deren Leben nur noch an einem seidenen Faden hängt, bis in den Tod begleiten. Dabei entdeckt er, dass er doch kein Versager ist und dass unglaubliche Kräfte in ihm schlummern. Sein Sohn Phil ist zunächst gar nicht von dem Ehrenamt seines Vaters angetan. Als er Klara kennenlernt, ändert er seine Meinung. Auf überraschende Weise schafft es Phil, eine Beziehung zur sonst verschlossenen Karla aufzubauen, was ihm besser gelingt, als seinem Vater. Fred Wiener muss erst lernen, nicht an sich und sein Projekt zu denken, sondern an Karlas Wünsche, ein Prozess, in dem es Höhen und Tiefen gibt. - Ein fantastisches Buch, in dem es um Fragen wie den Tod, das Sterben und den Umgang damit geht, um Themen also, die sonst gerne vermieden werden. Dabei ist der Roman keineswegs traurig oder tiefernst, sondern allein schon wegen seiner Figuren unterhaltsam und stellenweise geradezu witzig. Sehr zu empfehlen.
Personen: Pasztor, Susann
Pásztor, Susann:
Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster : Roman / Susann Pásztor. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2017. - 285 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-462-04870-4 geb. : 20,00 EUR
Schöne Literatur - Signatur: SL Past - Schöne Literatur