Die französische Schriftstellerin (geboren 1940) blickt auf das Leben ihrer Mutter. Aufgewachsen in der Normandie dreht sich ihr arbeitsreiches Leben v.a. um die soziale Stellung der Familie; aber auch die Trauer um ihr früh verstorbenes erstes Kind prägt ihre Persönlichkeit.
Dreizehn Tage nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1986 schreibt Annie Ernaux ein kurzes, schmerzhaftes Requiem. Und lässt die Mutter als Repräsentantin einer Zeit und eines Milieus auferstehen, das auch das ihre war.
Das Leben ihrer Mutter: geboren um die Jahrhundertwende in der Normandie, Arbeiterin, dann Ladenbesitzerin, Ehefrau, zweifache Mutter, lebenslustig und offen, Körper und Geist werden später langsam durch Alzheimer zerstört. Das Ende war für die Tochter vorauszusehen, die Wirklichkeit des Todes scheint indessen kaum erträglich. Zeit ihres Lebens kämpfte die Mutter darum, ihren sozialen Status zu erhalten, ihn vielleicht sogar zu überwinden. Erst der Tochter wird dies gelingen, eine Distanz zwischen den beiden entsteht. Auch darauf blickt Annie Ernaux zurück, voller Zärtlichkeit und Abscheu und Schuldgefühl.
Frankreich, Habitus, Requiem, 1980, Distanz, Demenz / Alzheimersche Krankheit
Personen: Ernaux, Annie Finck, Sonja
Standort: Hauptstelle
Leseror. Aufstellung: Bi
R
Ern
Ernaux, Annie:
¬Eine¬ Frau / Annie Ernaux ; aus dem Französischen von Sonja Finck. - Erste Auflage. - Berlin : Suhrkamp, 2021. - 88 Seiten ; 19 cm - (Suhrkamp Taschenbuch; 5138) ¬Une¬ femme
EAN 9783518471388 kartoniert : EUR 10.00 (DE)
r - Roman für Erwachsene