"Hier darf Opa endlich schwul sein." Dass das einmal über das Julie-Roger-Haus zu Frankfurt (Main) in der Zeitung stand, darauf ist Arnim Blum sehr stolz. Blum leitet das LGBT-freundliche Haus im Stadtteil Eckenheim, in dem überwiegend betagte Menschen wohnen. Viele Möbel stammen aus der Zeit, in der die Bewohner jung waren. Das Haus soll alles sein - nur keine "Einrichtung", kein "Heim". Sondern ein Ort, an dem alle das Leben in vollen Zügen genießen können. Sexualität - egal welcher Orientierung - inbegriffen.
Dass sich eine Bewohnerin zum 100. Geburtstag eine männliche Striptease-Darbietung wünschte, nahm man im Julie-Roger-Haus zur Inspiration. Seither gibt es bei Parties gelegentlich erotische Tanz-Darbietungen für alle.
Manche Feier in diesem gemütlich-plüschig eingerichteten Haus ist eine Hochzeit. Mal zwischen Mann und Frau, mal gleichgeschlechtlich. Und wer beim Adventsbacken den Weihnachtsmann, pardon, den Weihnachtsmenschen mit Penis, Brüsten oder beidem ausstatten möchte - bitteschön. Frühlingsgefühle kann man auch im Winter pflegen.
Mit ihrem Kurzdokumentarfilm WE WILL SURVIVE beobachtet Regisseurin Nele Dehnenkamp den oft fröhlichen und herzerwärmenden, zuweilen auch heiklen Alltag dieses ganz besonderen Hauses.
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We Will Survive
Kamera: Bo-Christian Riedel-Petzold; Musik: Benedikt Immerz; Produktion: Nele Dehnenkamp; Drehbuch: Nele Dehnenkamp; Montage: Jana Briesner; Regie: Nele Dehnenkamp
Deutschland 2018; Ab 6 Jahren; Sprachfassung: Deutsch. Untertitel: Englisch; 1 Online-Ressource (29 min); Bild: 16:9 HD
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