"Ich glaube, ich müsste anfangen, etwas zu arbeiten, jetzt, da ich sehen lerne. Ich bin achtundzwanzig, und es ist so gut wie nichts geschehen", schreibt Malte Laurids Brigge in sein Tagebuch. Das bleibt nicht lange so. Der letzte ausgestorbene Spross eines aussterbenden dänischen Adelsgeschlechts verliert nach dem Tod seiner Eltern alles: seinen Besitz, seine Heimat. Er versucht, sich als Dichter durchzuschlagen. Mit wachem Blick zeichnet er das Bild einer pulsierenden Metropole, die zum Zentrum der modernen Welt wird. In seinen atemlosen Tagebucheinträgen berichtet er von den ewig hell erleuteten Restaurants, den gesichtslosen Passanten und dem rasenden Verkehr, von den Bettlern und den Kranken. Bald droht der übergenaue Beobachter im besinnungslosen Strudel der Großstadt unterzugehen. Doch da entdeckt er eine zweite, innere Welt: Durch die kalten Gassen von Paris trägt er das Kind in sich, die Erinnerungen an seine Jugend auf dem dänischen Landsitz seiner Familie. Die "Scheinwerfer des Herzens" richten sich nach innen, und seine Spaziergänge durch Paris werden zu Gedankengängen durch die Welt seiner Gefühle.
Serie / Reihe: Süddeutsche Zeitung / Bibliothek 26
Personen: Rilke, Rainer Maria
Rilke, Rainer Maria:
¬Die¬ Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge : Roman. - Lizenzausgabe. - München : Südeutsche Zeitung. - 206 S. ; 27 cm. - (Süddeutsche Zeitung / Bibliothek 26)
ISBN 978-3-937793-27-6
Romane - Signatur: Rilke - Buch