Die Klimakatastrophe hat stattgefunden. Der junge Protagonist Joseph ist auf einer Betonmauer zu einer zweijährigen Bewährungsprobe gefangen: er soll den Betonwall, der eine Insel schützt, gegen Eindringlinge von der Wasserseite verteidigen. Sollte er versagen, wird sein Leben der Preis sein.Der britische Ator (Jahrgang 1962) ist ein Journalist alter Schule, und seine Prosa (vgl. "Kapital", ID-A 45/12) hat etwas von der zupackenden Eloquenz doppelseitig ausschweifender Leitartikel aus jenen Zeiten, als Zeitungsleser noch etwas höhere Aufmerksamkeitsspannen hatten. Seinen letzten Roman, der die Immobilienblase zum Thema hat, begann er 2006 - quasi in prophetischer Qualität. "Die Mauer" spielt in einer nicht näher bezeichneten Zukunft: Die Klimakatastrophe hat stattgefunden. Im Mittelpunkt der freudfrei düsteren Handlung steht der junge Protagonist Joseph Kavanaugh, der auf der Mauer - einem langen Betonmonster - eine zweijährige Bewährungsprobe bewältigen muss. Es gilt, den Betonwall, der eine Insel schützt, zu verteidigen. Mögliche Angreifer lauern von der anderen Seite, wo Wasser und Verderben regieren. Sollte Joseph versagen, wird er mit seinem Leben bezahlen. Trump, Brexit - die Vergleiche drängen sich auf, aber Lanchester hat die Dystopie noch brutaler angelegt: Joseph und seine Mitstreiterin Hifa wirken wie zwei Figuren in einer kalten Welt, die den Menschen nie vorgesehen hat. Kaufen!
Personen: Merkel, Dorothee (Übers.) Lanchester, John
Lanchester, John:
Die Mauer : Roman / John Lanchester ; aus dem Englischen von Dorothee Merkel. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2019. - 347 Seiten ; 21 cm The wall
ISBN 978-3-608-96391-5 fest geb. : EUR 24.00
Schöne Literatur - Signatur: LAN - Schöne Literatur