Der Grünen-Vorsitzende spürt dem Zusammenhang von Sprache und Politik nach, der gerade heute wichtiger denn je ist, wenn von "Asyltourismus", "Überfremdung", "Gesinnungsdiktatur", "Hypermoral" und "Volksverrat" die Rede ist. Denn Sprache kann den Unterschied zwischen Verständnis und Konflikt machen.Aus diesem Buch spricht die tiefe Sorge über die Zerstörung der demokratischen Kultur in unserem Land durch eine Verrohung der politischen Sprache. Durch gezielte Tabubrüche wird die Grenze des Sagbaren hinausgeschoben, um zu polarisieren. Habeck zeigt an vielen Beispielen, wie das funktioniert. So verdrehen Wortbildungen wie "Asyltourismus" oder "Klimanazi" bewusst die Bedeutung von Begriffen. Ein Grundrecht wird infrage gestellt und der Einsatz für Klimaschutz wird zur "Gesinnungsdiktatur". Sprache schafft Wirklichkeiten, sie bestimmt unsere Wahrnehmung der Gesellschaft und voneinander. Dieser manipulative Umgang mit Sprache verhindert eine demokratische Streitkultur, die auf einer gegenseitigen Anerkennung beruht, und leistet so einer gesellschaftlichen Verfeindung Vorschub. Ein überzeugender Einspruch eines aktiven Politikers, der jenseits von parteipolitischen Interessen vor der Aushöhlung der Demokratie warnt und für ein offenes, inklusives Sprechen eintritt. - Heiß empfohlen für alle Bibliotheken, die ihren politischen Bildungsauftrag ernst nehmen, gerade für Schulbibliotheken.
Personen: Habeck, Robert
Habeck, Robert:
Wer wir sein könnten : warum unsere Demokratie eine offene und vielfältige Sprache braucht / Robert Habeck. - 1. Auflage. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2018. - 127 Seiten ; 20 cm
ISBN 978-3-462-05307-4 fest geb. : EUR 14.00
Politisches Handeln - Signatur: Pol HAB - Sachbuch