Mitten in der Nacht, auf einer Bank in der Gare de L'Est: Die Züge stehen still, und auch das Leben scheint zum Stillstand gekommen. Wer hier sitzt, ist gestrandet, aus der Welt gefallen. Was hat Nelly, die Theaterschauspielerin, hier zu suchen? Bis gestern war ihr Tagesablauf, ihr ganzes Denken magnetisch auf die Rolle, auf das fremde Leben ausgerichtet, das sie abends auf der Bühne verkörpert. Bis gestern, als sie im Moment ihres Auftritts den Mann in der fünften Reihe sah, der als einziger nicht zu ihr hinblickte. Was will er von ihr, dieser Mann, von dem sie sich vor Monaten getrennt hat, den sie immer noch liebt, selbst wenn sie sich weigert, auch nur seinen Namen zu denken? Der Körper versagt der Schauspielerin den Dienst, denn diese Liebe war kein Spiel. Ein faszinierender Monolog einer alternden Schauspielerin. Ich kann mir vorstellen, dass der Text auf einer Bühne sehr wirkungsvoll sein könnte. Empfohlen für LiebhaberInnen poetischer, kleiner Liebesgeschichten.
Personen: Steinitz, Claudia (Übers.) Olmi, Véronique
Olmi, Véronique:
¬Der¬ Mann in der fünften Reihe : Roman / Véronique Olmi. - München : Verlag Antje Kunstmann, 2017. - 109 Seiten ; 20 cm J'aimais mieux quand c'était toi. - aus dem Französischen von Claudia Steinitz
ISBN 978-3-95614-167-6 Festeinband : ca. EUR 18.60
Gesellschaft-, Liebes- und Eheromane, Frauen und Familienromane - Signatur: DR.G Olmi - Buch: Dichtung