Von Tyrannen und deren Macht. Roman über einen Jugendlichen, der ins Netz der Gewalt gerät und selbst zum Opfer wird. (ab 13) (JE) "Ich starb in meinem Herzen, starb in meiner Seele und in meinem Gehirn", so beschreibt der 16-jährige Paul am Ende des Buches seinen Zustand. Er ist ein normaler, unauffälliger Junge, einer, der keiner Gruppe angehört, einer, der nur zuschaut, an einer von Gewalt in Gestalt von Roth dominierten Schule. Roth macht immer, was er will, und alle haben Angst vor ihm. Er ist stärker und härter als die anderen, aber vor allem ist er schlauer und gerissener - das ist das wirklich Schreckliche. Paul hasst ihn, weil er ihn hassen muss, weil er schlecht ist, aber trotzdem kann er sich der Macht und der Anziehungskraft des Tyrannen nicht entziehen, denn von Roth geht auch eine andere Kraft aus. Ihn umgibt ein Feld der Sicherheit: In der Position des Stärkeren braucht man keine Angst zu haben. Der Roman hat großen erzieherischen Wert. Er befasst sich mit dem Selbstbewusstsein und der Entwicklung von Paul, der zwischen der Gruppe der Stärkeren und Schwächeren hin und hergerissen ist und versucht, unabhängig von den Leitwölfen eine eigene Identität zu finden. Der Autor veranschaulicht bildlich, welche Auswirkungen auch kleine Entscheidungen haben können. Er sinniert über das Böse und dessen Kampf um unsere Seele und möchte die Mechanismen von Gewalt und Macht verständlich machen, um die Vorraussetzung dafür zu schaffen, sich diesen bewusst zu entziehen. Ein mehr als aktuelles Buch angesichts der wachsenden Gewalt an heutigen Schulen. *bn* Martina Stiegler
Personen: Ganslandt, Katarina (Übers.) McGowan, Anthony
McGowan, Anthony:
¬Der¬ Tag, an dem ich starb / Anthony McGowan. - Ravensburg : Ravensburger Buchverl., 2009. - 249 S. - Aus dem Engl. von Katarina Ganslandt
ISBN 978-3-473-35309-5 fest geb. : ca. Eur 17,50
Gesellschaft, Psychologie, Krankheit - Signatur: JE.T McGow - Buch: Kinder/Jugend