Die Beziehung zweier Nachkommen von Überlebenden des Holocaust wird von weit zurück liegenden Begebenheiten überschattet. (DR) Im Anne Frank-Haus lernen sich Max Lipschitz und Sabine Edelstein kennen. Max fühlt sich zwar von Sabines Anhänglichkeit und manischer Vergangenheitsbesessenheit genervt, dennoch wird die Beziehung immer intensiver. So ist Max wie vor den Kopf gestoßen und völlig verzweifelt, als Sabine eines Tages verschwunden ist, war es doch sie, die ohne ihn scheinbar nicht leben konnte. Nach siebzehn Jahren treffen sich die beiden zufällig auf der Frankfurter Buchmesse. Max ist inzwischen Verleger geworden und Sabine eine erfolgreiche Fotografin. Die alte Leidenschaft flammt wieder auf und Max folgt Sabine nach Los Angeles. Die beiden wollen für immer zusammen bleiben. Doch das Unfassbare geschieht: Sabine verschwindet abermals ohne eine Spur zu hinterlassen. Traumatisiert kehrt Max nach Europa zurück. Die prekäre Balance einer Liebesbeziehung, die Überempfindlichkeit einer Frau, die um die Beziehung fürchtet, immer wieder Bestätigung fordert und damit beim Partner Rückzugsmechanismen provoziert, wird so gekonnt geschildert, dass man zu der Annahme verführt wird, dass die Ursache für das mysteriöse Verschwinden Sabines in der Psyche der Personen selbst liegt. Der eigentliche Grund und ob die beiden Liebenden wieder zusammen kommen, soll hier nicht verraten werden. Der Autorin gelingt es, eine zugleich schlüssige wenn auch fast bis zuletzt unerwartete Erklärung zu liefern. Ein spannender Roman mit ernstem Hintergrund. *bn* Ingrid Kainzner
Personen: Ehlers, Hanni (Übers.) Durlacher, Jessica
Durlacher, Jessica:
¬Die¬ Tochter : Roman / Jessica Durlacher. - Zürich : Diogenes Taschenbuch, 2001. - 326 S. - Aus dem Niederländ. von Hanni Ehlers
ISBN 978-3-257-23351-3 kt. : Eur. 11,30
Gesellschaft-, Liebes- und Eheromane, Frauen und Familienromane - Signatur: DR.G Durl - Buch: Dichtung