Der Autor der "Korrekturen" erzählt "Eine Geschichte von mir". (BI) Eine Kindheit im amerikanischen Mittelwesten ist nicht leicht. Vor allem wenn man wie der junge Jonathan zugleich mit der Angst vor Tanzunterricht, Spinnen, Urinalen, Musiklehrern, Bumerangs, Quallen, Umkleideräumen und seinen Eltern zu kämpfen hat, sich mehr mit dem Hund (aber doch irgendwie wieder Nicht-Hund) Snoopy als mit Gleichaltrigen identifizieren kann, peinlich darum bemüht ist, auf der Fahrt in das christliche Feriencamp nicht in das Auto des "sozialen Tods" zu geraten und das Wissen, wie man auf dem Taschenrechner die absolute Helligkeit der Sterne berechnet, sowie sein Faible für Pflanzenphysiologie besser für sich behält. Allerdings ist als Erwachsener in New York zu leben demgegenüber auch kein Zuckerschlecken, wie die Schilderung einer gescheiterten Ehe und der Bericht über den Tod der Mutter und die daraus resultierende Problematik beim Hausverkauf eindringlich darstellen. Und was nun die Erderwärmung und das Beobachten von Vögeln mit all diesen Facetten eines Menschenlebens zu tun haben, das schildert der hierzulande wohl für die 2001 erschienenen "Korrekturen" am besten bekannte Autor voller Humor, leiser Ironie und sympathischer Ehrlichkeit - Letztere sei ihm im positiven Sinne einfach unterstellt. Ein leichtes, aber nichtsdestotrotz gehaltvolles Lesevergnügen. *bn* Eva Unterhuber
Personen: Franzen, Jonathan Schönfeld, Eike (Übers.)
Franzen, Jonathan:
¬Die¬ Unruhezone : eine Geschichte von mir / Jonathan Franzen. - Reinbek : Rowohlt, 2007. - 253 S. - Aus dem Amerik. übers.
ISBN 978-3-498-02116-0 fest geb. : ca. Eur 20,50
Biographien zu Dichtung und Literatur - Signatur: BI.L Fran - Buch: Sachbuch