Eine Geschichte weiblichen Schreibens und der Gefährdungen, denen schreibende Frauen ausgesetzt waren und sind: von "Ahnherrinnen" wie Hildegard von Bingen und Christine de Pizan bis zu zeitgenössischen Autorinnen wie Doris Lessing, Paula Fox, Toni Morrison, Isabel Allende, Zeruya Shalev ... Dieses Buch gehört in Bibliotheken, doch Faszination, Staunen, Überraschungsmomente, Entdeckerfreude wie beim Schmökern im farbenprächtigen Vorgänger "Frauen, die lesen, sind gefährlich" (BA 5/05) bleiben hier aus. Gut bekannt die Porträtierten, die exemplarisch für literarische Paradigmenwechsel stehen, von Hildegard von Bingen, Christine de Pizan und Madeleine de Scudery als "Ahnherrinnen schreibender Frauen" bis zu Doris Lessing, Paula Fox, Toni Morrison, Assia Djebar, Isabel Allende, Zeruya Shalev und Arundhati Roy als zeitgenössische Autorinnen. Sehr knapp Informationen zu Leben und Werk, manche nur lapidare Zusammenfassungen, andere bestechen durch Konzentration auf Wesentliches. Überaus lesenswert die einleitenden Texte: Elke Heidenreichs gefühlshistorischer über Bedingungen weiblichen Schreibens, warum so viele Literatinnen an "der Welt verbrannten", Stefan Bollmanns, der das Thema mit wissenschaftlichen Erklärmustern vom Herz auf die Füße stellt. Wenig eindringlich das Coverfoto der Peggy Guggenheim mit Schoßhündchen und Schreibmaschine vor Venedigkulisse. Mit leisem Zweifel:
Personen: Heidenreich, Elke Bollmann, Stefan
Bollmann, Stefan:
Frauen, die schreiben, leben gefährlich / Stefan Bollmann. Mit einem Vorw. von Elke Heidenreich. - Wien : Donauland, 2006. - 152 S. : Ill. (z.T. farb.) ; 28 cm
fest geb. : ca. Eur 17,95
Literatursoziologie und -politik, Literarisches Leben, literarische Stätten - Signatur: PL.AL Bol - Buch: Sachbuch