Die fast 90jährige Ilse Helbich gewährt in ihrem neuen Buch einerseits Einblicke in die Werkstatt der Schriftstellerin, in das Arbeiten der Sätze und Gedanken, andererseits in den Alltag eines Menschen, der mit den Behinderungen und den besonderen Umständen des hohen Alters konfrontiert ist. Unnachahmlich ist die innere Heiterkeit dieser Aufzeichnungen, eine Gelassenheit und eine ruhige, wache Neugier, die auch alle anderen Texte von Ilse Helbich charakterisieren und an buddhistische Weltsicht denken lassen. Egal, ob sie von einem Arztbesuch spricht, von einer Reise ans Meer, die sie mit ihrer Familie unternimmt, von den Regeln ihres Alltags oder von der Natur, die sie nunmehr mit ungeahnter Intensität wahrnimmt: ihre Sätze sind von einer Leichtigkeit im Festhalten des Schweren, die man selten findet. Hin und wieder verdichten sich die kleinen Tagesnotizen zu größeren Essays, mit den Überschriften "Vom Schreiben", "Von der Langeweile" und "Vom Anderen", und diese Notate gehören zum Schönsten, was Ilse Helbich ihren Lesern anzubieten hat. Aufmerksamkeit und Aufrichtigkeit, Zurückhaltung und Furchtlosigkeit sind die Merkmale dieser Prosa, der die Beschwerlichkeit ihrer Niederschrift nicht im mindesten mehr anzumerken ist. "Ein Buch über das Leben ist dies, das Glück des Lebens und seine verglimmende Intensität. Viele Sätze will man sich anstreichen und herausschreiben, viel zu viele sind es dann am Ende, anmutige, einfache, kluge, poetische, reiflich abgewogene Sätze." (Alexander Kluy, DER STANDARD) "Die Aufzeichnungen werden zum unbarmherzig genau geführten Protokoll des körperlichen Niedergangs, das von vielen klugen, poetischen Gedanken überstrahlt und von einer tiefen Nachdenklichkeit untermauert wird. So vieles an Wissen und Erfahrung ist in diesem Zwischenland versammelt." (Beatrice Simonsen, Literaturhaus Wien) "Ein sehr beeindruckendes Buch von Ilse Helbich. Die mittlerweile fast 89 jährige Autorin hat eine sehr plastische Schilderung ihres Alterungsprozesses geschrieben, eine Schilderung die die negativen Seiten mit großem Humor, die positiven wie vermehrte Gelassenheit so darlegt, dass ich erstmals beim Lesen das Gefühl hatte, ja, so kann ich mir das vorstellen, dass es wirklich ist." (Manfred Schindler, www.schindlers.at) "Getting old is not for sissies - Altwerden ist nichts für Memmen. Dieses Bonmot der Hollywooddiva Bette Davis zitiert die Schriftstellerin Ilse Helbich in ihrem neuen Buch. Die 1923 geborene Autorin beschreibt darin den Alltag im hohen Alter - und begegnet mit Neugier, wachem Verstand und heiterem Erkenntnisdrang ihrer eigenen Verwandlung in eine "steinalte Frau"." (Franziska Dorau, Ö1 Leporello) "Mit dem forschenden Blick eines Insektenkundlers und dem genauen Auge einer großen Dichterin legt Helbich sich selbst unters Mikroskop. Ein wunderschönes Buch, geschrieben in äußerster Konzentration und verdichtet zu tiefer Poesie über die überraschenden Phänomene des späten Lebens." (Julia Kospach, Welt der Frau)
Personen: Helbich, Ilse
Helbich, Ilse:
Grenzland Zwischenland : Erkundungen / Ilse Helbich. - Graz : Droschl, 2012. - 127 S.
ISBN 978-3-85420-796-2 Eur 18,00
Prosaanthologien - Signatur: DR.A Helb - Buch: Dichtung