Zwei Frauen brechen aus ihrem Leben aus. Die zweiundsiebzigjährige Roberta verlässt nachts das Altenheim, in dem sie nicht leben will, befreit ihren Hund aus dem Tierheim und macht sich auf den Weg in ihre alte Heimat Österreich. Es wird nicht nur ein Weg zurück in ihr Heimatdorf, sondern auch ein Weg in ihre Vergangenheit. Auch die sechzehnjährige Ayfer bricht aus. Ihre türkischen Eltern haben sie aus der Schweiz zu einem Onkel in die Türkei geschickt, nachdem sie sich in einen Jungen verliebt hat, der nicht in die Welt der Familie passt. Ihr gelingt die Flucht aus der Türkei zurück in die Schweiz, aber gelingt es ihr auch, das selbst bestimmte Leben zu führen finden, das sie anstrebt? Die Geschichte lässt wenig Raum für Hoffnung. Schertenlaib beschreibt in seiner Geschichte zwei sehr unterschiedliche Frauen. Ayfer die noch ihr Leben vor sich hat, Roberta die schon am Ende ankommen ist. Trotzdem verbindet die beiden Frauen die Suche nach Freiheit und selbst bestimmtem Leben. Sie bringen beide den Mut auf, den Schritt zu wagen, ohne zu wissen, was sie am Ende erwartet. Optimismus kommt beim Leser allerdings nicht auf, da der Roman mit dem Schluss beginnt. Eine berührende Geschichte, die lange nachwirkt. LHW.Lesen.Hören.Wissen Alma Svaldi
Personen: Schertenleib, Hansjörg
Schertenleib, Hansjörg:
Wald aus Glas : Roman / Hansjörg Schertenleib. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau-Verl., 2012. - 285 S.
ISBN 978-3-351-03503-7 ca. Eur 20,60
Gesellschaft-, Liebes- und Eheromane, Frauen und Familienromane - Signatur: DR.G Scher - Buch: Dichtung