Viele Kinder, die während des 2. Weltkrieges von Deutschen Soldaten in den besetzten Ländern gezeugt wurden, suchen noch heute nach ihren Wurzeln. Die Autorin zeigt anhand von Einzelschicksalen, warum diese Suche für die Betroffenen so wichtig ist. Als Wehrmachtskinder bezeichnet Drolshagen jene Menschen, "die zwischen 1939 und 1946 in einem deutsch besetzten Land geboren wurden, deren leibliche Mutter Bürgerin dieses Landes, deren leiblicher Vater deutscher Soldat war." Auch diese Kinder gehören der Kriegskindergeneration an, deren Schicksal momentan erhöhte Aufmerksamkeit erfährt, sie hatten jedoch mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen. Als "Kinder der Schande" wurden sie häufig diskriminiert und ihre Herkunft wurde beharrlich verschwiegen. Die Autorin beschreibt hier die Suche der oftmals zur Adoption freigegebenen oder in Heimen aufgewachsenen Kinder nach ihrem Vater bzw. nach der eigenen Identität. Zahlreiche Einzelschicksale aus Nord- und Westeuropa zeigen, wie schwierig diese Suche und wie unterschiedlich die Reaktionen der Väter und der "neuen" Verwandten sein kann. Es wird jedoch auch deutlich, wie wichtig es für die Betroffenen ist, Klarheit über ihre Herkunft zu gewinnen. Vor K. Olsen (ID 3/03) und neben "Nicht ungeschoren davon kommen" (BA 12/98), worin Drolshagen den Schwerpunkt auf die Lebensbedingungen der Mütter legte. (2)
Personen: Drohlshagen, Ebba D.
Drohlshagen, Ebba D.:
Wehrmachtskinder : auf der Suche nach einem nie gekannten Vater / Ebba D. Drohlshagen. - München : Droemer Knaur, 2005. - 383 S.
ISBN 3-426-27357-8 fest geb. : € 20,50
Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus - Signatur: GE.SN Dro - Buch: Sachbuch