Die wahre Geschichte einer Flucht am Ende des Zweiten Weltkriegs. (ab 14) (JE) Elisabeth Zöller erzählt in ihrem Roman die wahre Flüchtlingsgeschichte ihres Mannes: Der dreizehnjährige Paul muss mit Mutter und Schwester aus seiner Heimatstadt Breslau fliehen. Die russischen Truppen stehen kurz vor der deutschen Grenze. Zwischen dem 18. Jänner und 12. Februar 1945 fliehen aus Breslau 500 000 Menschen. Die Züge sind überfüllt oder fahren gar nicht mehr. Es ist bitterkalt. Nirgends finden die Flüchtlinge Aufnahme oder Nahrung. Trotzdem schaffen es Paul und seine Familie bis zur Großmutter nach Chemnitz und später - gemeinsam mit dem Vater - über die Grenze der Besatzungszonen nach Westdeutschland. Endlich in Sicherheit, werden sie in einem Bauernhof zwangseinquartiert und erleben täglich die Demütigung, als Flüchtling für einen Menschen zweiter Klasse gehalten zu werden. Es vergeht viel Zeit, bis der Vater wieder eine gut bezahlte Arbeit bekommt und die Familie in der neuen Heimat Fuß fassen kann. Die Autorin beschreibt die Erlebnisse, Eindrücke, Gespräche in einem eher nüchternen Stil. Gerade die Schlichtheit und Direktheit des Textes und die Beschreibung der Folgen des Krieges ohne anzuklagen erzeugen eine tiefe Betroffenheit. Für Jugendliche und Erwachsene sehr zu empfehlen. *bn* Eva Moser-Reitsamer
Personen: Zöller, Elisabeth
Zöller, Elisabeth:
Wir hatten trotzdem Glück : die Geschichte einer Flucht / Elisabeth Zöller. - Frankfurt a. M. : S. Fischer, 2008. - 221 S. : Kt.
ISBN 978-3-596-85250-5 fest geb. : Eur 13,30
Geschichte ab dem 20. Jahrhundert - Signatur: JE.GE Zöll - Buch: Kinder/Jugend