Über die Liebe wurde und wird viel geschrieben, Dramen, Romane, Erzählungen und natürlich auch Gedichte. Meist sind es die unglücklichen Seiten, wie Liebeskummer oder Trennungsschmerz, die zu großen Worten und bedeutungsschweren Sätzen und Versen inspirieren. Dass es jedoch nicht immer gleich tiefschürfende Liebesschwüre und schmachtende Oden sein müssen, die bewegen, zeigt Jürg Schubiger in diesem schmalen Gedichtband. In leichtem Ton erzählt er von der heiteren Seite der Liebe, bei der das Herz zum "Schluckauf" wird. Dass leicht keinesfalls mit oberflächlich oder platt gleichgesetzt werden darf, versteht sich bei Schubiger von selbst. Gekonnt schwingen in seinen Versen Untertöne mit, schmuggeln sich weitere Bedeutungsebenen zwischen die Zeilen und bricht allzu Idyllisches zur rechten Zeit. Wolf Erlbruchs kecke Bilder komplettieren Schubigers lyrische Annäherungsversuche an die Liebe. Erlbruchs Illustrationen sind nicht neu - sie erschienen bereits in den beliebten Kinderzimmerkalendern des Künstlers. Jedoch werden den charmant-anrührenden Szenen um die manchmal etwas ungewöhnlichen Tierpaare nun sehr spezielle Geschichten angedichtet, die der Lektüre des Büchleins einen besonderen Reiz verleihen. Etwa dann, wenn Goldfisch Susan ihrer Mama von ihrem Liebhaber Meikel - er ist ein Kurzhaardackel - berichtet: "Ja, Mama, halt ein kühner Junge, und wenn er mal schnappt, dann tut er's aus Spaß. Er besucht mich immer in meinem Glas, und lang bleibt er nie." Oder, wenn sich Maus und Schnecke darüber wundern, wie leicht das mit dem Küssen doch geht, Elch und Eule auf einem Ast sitzend über die Liebe sinnieren: "Genau das hab ich mir auch so gedacht." Wie schön, wenn zwei sich in Sachen Liebe so einig sind, wie die beiden Künstler.

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Personen: Erlbruch, Wolf (Ill.) Schubiger, Jürg

Schlagwörter: Gedichte Liebe

Interessenkreis: Kinder