Es ist der Beginn der dreißiger Jahre. Der Nationalsozialismus wirft seine Schatten voraus. Johanna ist als uneheliches Kind überall unerwünscht. Jahrelang muss sie ohne Bezahlung auf dem Hof des Armenrates schuften. Aber Johanna will selbst über ihr Leben und das ihres ungeborenen Kindes entscheiden - notfalls auch gegen den Widerstand des ganzen Dorfes! Sie nimmt ihr Leben in die eigenen Hände. Renate Welshs 1979 erstmals erschienener Text über die unehelich geborene Magd Johanna, die sich in der Zwischenkriegszeit aus einem erniedrigenden und nahezu rechtlosen Dienstbotendasein befreien kann, zählt mittlerweile bereits zu den Klassikern sozial engagierter und aufklärerischer Literatur. Nach wie vor öffnet diese eindringliche Milieuschilderung einen hervorragenden Zugang zum politischen und sozialen Bewusstsein des Österreichs der 30er-Jahre, bietet einen unverstellten Blick auf die Mechanismen von Unterdrückung und einen glaubwürdigen Appell zu einem selbstbestimmten und selbstbewussten Leben. Unbedingt empfehlenswert.
Personen: Welsh, Renate
Welsh, Renate:
Johanna : Roman / Renate Welsh. - 4. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt -Taschenbuch -Verl., 2010. - 251 S. - (rororo)
ISBN 978-3-499-21202-4
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Wel - Buch