Unter Hochdruck: emotionale Achterbahnfahrten in New York und Israel. (DR) David King, Sohn von Holocaust-Überlebenden, mit Umzugsunternehmen reich geworden in New York, beschäftigt einen Trupp von nicht gerade zart besaiteten Umzugs- und Räumungsspezialisten. Ihn selbst beschäftigt aber auch sein gerade überstandener Herzinfarkt, seine rachsüchtige Ex-Frau, seine fordernde Geliebte und seine distanzierte Tochter. Auch sein Verhältnis zu Israel, das er bereits mehrmals besucht hat, gibt ihm zu denken. Und dann kommt sein Neffe Yoav, der soeben in Israel seine Zeit beim Militär absolviert hat und davon traumatisiert ist, nach New York und arbeitet in Davids Firma. Mit ihm ein zweiter Ex-Soldat aus Israel, sein Freund Uri, der sich ebenfalls nach dem Militärdienst "vom Arabertöten erholen" soll. Wobei die Räumungsarbeiten in New York durchaus Erinnerungen an das Vorgehen der israelischen Armee in Palästina wecken. Das bedeutet nicht nur für David King eine menschliche und auch geschäftliche Herausforderung. Als das Haus eines zum Islam konvertierten, schwarzen Vietnam-Veteranen zwangsgeräumt werden soll, kommt es zum finalen Konflikt. Große und hochkomplexe Themen werden verhandelt: Nahostkonflikt, Rassismus und Politik. Höchst private Emotionen und Befindlichkeiten in temporeichen Szenen und geschliffenen Dialogen vorgeführt. Zwar ist der Roman für Cohens Verhältnisse nicht sehr umfangreich, aber dafür prallvoll mit Leben, ungelösten Konfliktzonen und dazugehörigem Personal. Literarischen und unsentimentalen Leser/innen dringend zur Lektüre empfohlen.

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Rezension

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Personen: Herzke, Ingo Cohen, Joshua