Ein Traumatisierter kämpft gegen einen Psychopathen. (DR) Bernhard Aichner kennt man spätestens seit seinem Sonntagsfrühstück auf Ö3. Seine "Totenfrau"-Trilogie war ein riesiger Erfolg, Verfilmungen sind in Verhandlung. Da liegt die Latte für einen neuen Roman ganz schön hoch, doch Aichner hüpft darüber, als wäre es ein Kinderspiel. Sein neues Werk ist ein Psychothriller in Reinkultur: Hohes Tempo, eine abwechslungsreiche Handlung und Bilder, die einem im Gedächtnis bleiben. Ben wird von seinem Vater mit dem Gürtel geschlagen, die Mutter findet das in Ordnung. Regelmäßig muss er in den ersten Stock des Hauses, ins "Bösland", um sich misshandeln zu lassen, da im Erdgeschoss ein Jesus von seinem Kreuz blickt. Der einzige Lichtblick in diesem tristen Alltag ist Felix Kux, Sohn des Dorfarztes, der sich gegen jede Wahrscheinlichkeit Ben als Freund auswählt. Und dann taucht noch ein Mädchen aufà Egal ob Österreich oder Thailand, Ben (und der Leserschaft) bleibt wenig erspart. Über den (wie immer) abgehackten Sprachstil kann man geteilter Meinung sein, aber der Erfolg gibt Aichner recht, und mittlerweile muss man ihm zugestehen, dass er einen eigenen Stil entwickelt hat, der hohen Wiedererkennungswert besitzt. Bei der Handlung wird bestimmt niemandem langweilig und deshalb die klare Empfehlung: lesen!
Rezension
Personen: Aichner, Bernhard
Aichner, Bernhard:
Bösland : Thriller / Bernhard Aichner. - München : btb, 2018. - 445 S.
ISBN 978-3-442-75638-4 fest geb. : ca. EUR 20,60
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Aich - Buch: Dichtung