Geschichten von unsicheren Einzelgängern und seltsamen Verwaisten. (DR) Was sich Roman nennt, sind verschachtelte und zerrissene Geschichten und Handlungsstränge. Es beginnt mit der Schilderung einer ungewöhnlich zusammengesetzten Familie: Da ist ein verwitweter Farmer mit einer Tochter, bei deren Geburt seine Frau starb. Aus dem Krankenhaus kam er aber mit zwei Mädchen: Er hat sich eines zweiten angenommen, dessen Mutter ebenfalls im Kindbett starb. Und dann gibt es bereits den etwas älteren Cooper im Haus, einen Nachbarjungen, dessen Eltern ermordet worden waren. Diese vier leben und arbeiten auf einer Farm in Nordkalifornien. Der Vater arbeitet hart, Cooper soll ebenfalls Farmer werden. In ihn verliebt sich Anna, die leibliche Tochter, er erwidert ihre Liebe. Als der Vater dahinterkommt, prügelt er Cooper fast zu Tode. Der verlässt den Hof und wird Profi-Pokerspieler. Auch Anna geht weg, wird Literaturhistorikerin und reist nach Südfrankreich, wo sie im Haus eines bereits verstorbenen Autors lebt, dessen Manuskripte und Tagebücher sie erforscht. Claire, die angenommene Tochter, bleibt in Kalifornien und hält Kontakt mit dem vereinsamten Stiefvater. Sie wird auch Cooper wieder begegnen Anna hingegen versenkt sich in Frankreich immer mehr in die Geschichte und Geschichten des Schriftstellers. Und so verlagert sich der Roman zusehend zu ihm und seinen Lebensbezügen, seiner Biografie. Wie russische Puppen birgt eine Geschichte weitere und die Ausgangsgeschichte löst sich immer mehr auf, verdämmert. Figuren werden zu Gespenstern. - Mit faszinierender Sprachgewalt erzählt, allerdings eher für Literaturinteressierte. *bn* Fritz Popp

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Rezension

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Personen: Walz, Melanie Ondaatje, Michael