Blick hinter den Vorhang des mondänen Festspielbetriebes in Salzburg. (DR) Ein gefeierter Schauspieler, der schon seit Jahren die spektakuläre Rolle des Todes im "Jedermann" auf dem Salzburger Domplatz verkörpert, liegt am Morgen nach der Premierenfeier tot auf der Bühne, die Hände zum Gebet gefaltet, einen Dolch in der Brust, keine Schuhe an den grün besockten Füßen, umflattert von zahlreichen Tauben. - Es sieht so aus, als hätte Hans Dieter Hackner, der berühmte Salzburger Tod, mit diesem "starken Abgang" das Pathos doch ein wenig übertrieben. Martin Merana von der Mordabteilung der Bundespolizeidirektion Salzburg muss diesen Fall nun aufklären, unterstützt nicht nur von seinen sportlichen Mitarbeitern Kurt Gerber und Carola Salmann, sondern privat auch von seiner Freundin Birgit. Sie bewegt sich in alternativen Zirkeln und engagiert sich politisch gegen den Filz, der die Stadt lähmt und würgt. Sein Debüt als Krimiautor gibt dem erfahrenen Journalisten und Salzburgkenner Manfred Baumann die Gelegenheit, den Festspielrummel mit den exaltierten Stars und den kaltschnäuzigen Geschäftemachern sowie die politischen Verhältnisse kritisch zu beäugen und leicht ironisch vorzuführen. Wenn die Krimihandlung auch ziemlich vorhersehbar ist, sofern man die üblichen Bausätze kennt, so entwickelt der Roman doch wegen der treffenden Personenzeichnung und der Spitzen gegen die Gesellschaft gehörige Spannung. *bn* Maria Schmuckermair
Rezension
Serie / Reihe: Gmeiner Original
Personen: Baumann, Manfred
Baumann, Manfred:
Jedermanntod : Kriminalroman / Manfred Baumann. - Meßkirch : Gmeiner-Verl., 2010. - 372 S. - (Gmeiner Original)
ISBN 978-3-8392-1089-5 kart. : ca. Eur 12,20
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: JE Baum - Buch: Dichtung