Eindringlicher Essay über die Frage nach dem Einfluss künstlicher Intelligenz auf das Selbst- und Menschenbild. (PI) Künstliche Intelligenz ist in der menschlichen Zukunft ein fest verankerter Bestandteil - eine Negierung dessen grenze an futuristischer Naivität. Dabei verhält sich die künstliche Intelligenz keineswegs wie die Spezies Homo sapiens, sondern ist grundsätzlich auf deren Programmierung angewiesen, wohinter folglich KI-Visionäre, Konzernstrategen und Politiker stehen und dabei maßgeblich bestimmen, welche Richtung diese Entwicklung einschlägt. Eine Menschenähnlichwerdung gilt dabei als ausgesprochenes Ziel. Spätestens ab diesem Wunsch interveniert Philosoph Richard David Precht aufs Heftigste: Die Annahmen seien völlig verfehlt, denn Moral ließe sich nicht standardisieren, es gebe keine Schema F für eine anfallende Situation XY. Denn der Mensch entscheidet häufig emotionsgeleitet, da unser aller Leben nun mal nicht aus einer Abfolge vorausschaubarer Schritte besteht, die die Maschinen hingegen so dringlich benötigen. Das Buch erscheint zu einer Zeit, zu der wir uns auf einem Scheideweg befinden: Wollen wir einzelnen Menschen die Hoheit darüber überlassen, in welcher Weise sich künstliche Intelligenz in unser aller Leben implementiert oder sollten wir langsam aus unserem Dornröschenschlaf erwachen und uns ernsthaft Gedanken machen, in welcher Form künstliche Intelligenz der Spezies Mensch noch guttut? Ob wir zulassen, dass wir dafür unsere Selbstbestimmtheit aufgeben, liegt an jedem und jeder selbst. Dieses gut geschriebene Buch gibt einen hervorragenden Leitfaden, der animiert, unser ganz eigenes Menschenbild zu entwerfen. Sehr zu empfehlen.

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Rezension

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Personen: Precht, Richard David