Nachdenken und Sprechen über das Dasein eines Schriftstellers, Schuld und Sühne, die Liebe, das Leben und alles Mögliche. (DR) Das schmale Büchlein besteht aus unterschiedlichen Teilen: einem Monolog und einem bereits in einer Zeitschrift veröffentlichten Interview. Der Monolog, den der Autor auch als Schauspieler in einer großen Tournee durch die deutschen Lande selbst aufführen wird, wird von einem Schriftsteller geführt, der seit 17 Jahren kein Buch mehr publiziert hat. Allerdings gibt es von ihm erst eine Veröffentlichung, einen Lyrikband mit einem vom wohlmeinenden Drucker veränderten Titel. Der Protagonist sitzt nun vom Regen durchnässt in einer Bar. Er nimmt gerade als Schöffe an einem Mordprozess teil. Dieser erinnert ihn auch schmerzlich an den Verlust seiner Geliebten, die vor Jahren an einem Aneurysma starb. Gedanken über die Schriftsteller-Existenz, die Tatsache des Todes und die Unmöglichkeit von Sühne oder Vergebung, aber auch diverse Zeit- und Modeerscheinungen sind Inhalt seines Monologs, der vieles anreißt, aber stark an der Oberfläche bleibt und oft klischeehaft argumentiert. Das Interview wiederholt zum Teil das im Monolog formulierte, bietet aber auch aufschlussreiche Einblicke in die Gedankenwelt des Autors. - Inhaltlich nicht sehr ergiebig, eher ein literarisches Nebenprodukt.
Rezension
Personen: Schirach, Ferdinand von
Schirach, Ferdinand von:
Regen : eine Liebeserklärung / Ferdinand von Schirach. - Frankfurt am Main : Luchterhand-Literaturverlag, 2023. - 107 Seiten
ISBN 978-3-630-87738-9 Festeinband : EUR 20,60 (AT)
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Schir - Buch: Dichtung