"Prinz Willem, der verspielte Jüngling, ist in ein Alter gekommen, wo ihn Frauen interessieren sollten." Mit diesem Eingangssatz hebt sich der Vorhang unserer Geschichte: Heiraten ist angesagt. Begeisterung klingt anders. Da nun aber der königliche Spross zögert und weiter seinen Interessen und Träumen nachhängt, nimmt seine standesbewusste Vogelfamilie die Sache in die Hand und holt Prinzessinnen aus aller Herren Länder herbei, um denn die Richtige zu erwählen. Zwei gegensätzliche Bewegungen sind es, die Willy Puchner in seinem „ABC der fabelhaften Prinzessinnen“ aufeinanderprallen lässt. Da ist zum einem die strenge Ordnung in Abfolge und Struktur: Exakt dem Alphabet folgend schreitet eine Prinzessin nach der anderen über den Laufsteg dieses Vermählungscontests und wir erfahren dabei von ihrer Herkunft, ihrem Wesen und ihren Interessen, Lieblingsspeisen und dem mitgebrachten Gastgeschenk - alle Begriffe beginnen in dem ihr zugeordneten Anfangsbuchstaben. Dieses geradezu monotone Defilieren und Deklamieren kontrastiert mit dem überbordenden Ideenreichtum in illustratorischen Details und sprachlicher Begrifflichkeit: Eine Fülle an Anregungen für jeden Modeschöpfer oder Sprachakrobaten. Und so erwachsen aus den Gegensätzen ein Feuerwerk der Etikette, eine literarisch-illustratorische Schubumkehr, Verrücktheiten mit Korsett. Dass der erlauchte Prinz zu Ende noch immer zögert, dem eigenen Vogel einen zweiten zuzugesellen, setzt dem Ganzen auch ohne Hochzeit die Krone auf.

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Personen: Puchner, Willy

Schlagwörter: Alphabet ABC

Interessenkreis: Bilderbücher