Vier spannende, hochdramatische Erzählungen mit unausweichlichem Ende. (DR) "Apanies Perlen" umfasst vier unterschiedliche Erzählungen, die sich in ihrer Dramatik stetig steigern. Die erste Erzählung "Oskar oder Who the fuck is Waldheim" handelt von einem jungen Mann, der sich während eines Auslandaufenthalts auf die Suche nach seinem Großvater macht und sich schließlich mit einer überraschenden Vergangenheit konfrontiert sieht. Die Titelgeschichte "Apanies Perlen" spannt den Bogen von 1867 bis 2013. Der Ausgangspunkt ist eine Sage über das Aborigine-Mädchen Apanie, die beste Perlentaucherin, bis zu ihrem Tod durch einen Hai. Aus ihren letzten Perlen fertigt man eine Kette, die Glück, aber auch Unglück bringen kann. In der dritten Geschichte "Worst Case" erinnern Milieu und Atmosphäre an ein naturalistisches Drama. In allen Texten sind Tod und Verderben ein zentrales Thema. "Bis der Tod uns scheidet" erzählt die Liebes- und Leidensgeschichte eines Mannes, der es aufgrund seiner mangelnden Religiosität nicht schafft, seine Familie zu erhalten, als seine zukünftige Frau beginnt, ihren Glauben aktiv auszuleben. Jede der vier Erzählungen zeichnet sich durch ein hohes Erzähltempo aus, was aber die unglaubliche Komplexität der kurzen Texte nicht mindert. Fazit: Kein Buch für schwache Nerven.
Personen: Taschler, Judith W.
DR
Tas
Taschler, Judith W.:
Apanies Perlen : vier Erzählungen / Judith W. Taschler. - Wien : Picus-Verl., 2014. - 183 S.
ISBN 978-3-7117-2010-8 fest geb. : ca. € 19,90
DR - Schöne Literatur