Ein reger Dialog zwischen Mutter und Kind entspannt hier eine phantasievolle Geschichte rund um einen Bären. Ein kleiner Bub behauptet, ein Bär stehe vor der Wohnungstür. Die Mutter - gerade einen Kuchen backend - spielt das Spiel mit, indem sie die Feststellungen des Kindes großteils mit Fragen quittiert. Dieses Frage-Antwort-Spiel - im Layout an den Farben Rot und Blau erkennbar, erzeugt eine unglaubliche Spannung, die zum Weiterlesen antreibt und das Tempo der Geschichte bestimmt. So selbstverständlich, überzeugend und glaubhaft die Antworten des Jungen klingen, so humorvoll und witzig empfinden sie die Leser. Natürlich ist der Bär mit dem Fahrrad zur Bushaltestelle gefahren, natürlich hat er ein Fahrrad, wenn er damit fährt und natürlich kann er Rad fahren, sonst hätte er ja nicht zur Haltestelle fahren können, aus seinem Wald. Alles ist logisch, einfach und klar verständlich in der Phantasiewelt des kleinen Erzählers. Die fragende Mutter hilft diesem auf wunderbare Weise, die Geschichte zu entwickeln, zu vertiefen und seinen phantastischen Ideen breiten Raum zu geben. Die großflächigen, bunten, niemals überladenen Bilder fangen die wunderbare Erzählatmosphäre humorvoll ein und unterstreichen das Erzählte besonders durch die witzige Mimik der Figuren und durch die vielsagenden Blicke.
Personen: Lipan, Sabine Olten, Manuela
JD
Mam
Mama, da steht ein Bär vor der Tür! / Sabine Lipan [Text]. Manuela Olten [Ill.]. - 1.Auflage. - Berlin : Tulipan, 2014. - [36] S. : überw. Ill.
ISBN 978-3-86429-183-8 fest geb. : ca. € 15,40
JD - Kinder/Jugend Bellet