Ein weiterer Fall für den Kunstdetektiv Allmen. (DR) Allmen ist ein distinguierter Herr, der einst wohlhabend war und inzwischen Meister darin ist, so zu tun, als ob er es immer noch wäre. Gemeinsam mit seinen zwei Hausangestellten Carlos und Maria, die streng zwischen ihrer Rolle als häusliches Personal und der als Detektiv-Assistenten trennen, macht sich Allmen auf die Suche nach einem Gemälde von Picasso, das seiner Zufallsbekanntschaft Weynfeldt entwendet wurde. Weynfeldt, der wirklich reich ist und dies umso weniger zeigt, als Allmen vorspielt, hatte ausnahmsweise eine Runde von Freunden und Bekannten bei sich zu Gast und bemerkte danach das Fehlen seines Lieblingsbildes. Er schaltet »Allmen Int. Inquiries« ein, und Allmen kann Weynfeldt nach und nach davon überzeugen, dass auch die Freunde als mögliche Verdächtige in Betracht gezogen werden müssen. Als eine seiner Besucherinnen am nächsten Tag plötzlich in ihrem Geschäft von der Treppe stürzt, kann keiner so recht an einen Unfall glauben. Suters Stärke ist die pointierte Sprache, die ihre Subtexte höchst diskret ausspielt. Besonders die Beschreibung der Hauptcharaktere Allmen und Weynfeldt entbehrt nicht an Komik. Als überzeugter Suter-Fan muss ich jedoch leider feststellen, dass die Handlung in diesem Allmen-Fall eher dürftig ist. Gerade nach dem absolut gelungenen Roman »Melody« wirkt dieses Buch schwächer und leider auch nicht so spannend. Trotzdem empfohlen!
Personen: Suter, Martin
Suter, Martin:
Allmen und Herr Weynfeldt : Roman / Martin Suter. - Zürich : Diogenes, 2024. - 216 Seiten
ISBN 978-3-257-07279-2 Festeinband : EUR 26,80 (AT)
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR SUT - Buch: Dichtung