Man denkt immer, schon alle Geschichten über Kinder gelesen zu haben. Benjamin Lebert hat ein traurig-hoffnungsvolles Buch über nepalesische Kinder vor dem großen Erdbeben 2015 geschrieben. (DR) Man liest hier von Kindern, die von einer europäischen Hilfseinrichtung betreut werden, die zum Teil zur Schule gehen, die versuchen, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen. Sie haben Angst davor, geschlagen oder auch verkauft zu werden. Einer der älteren Jungen träumt davon, ein Motorrad zu kaufen, und lässt sich dafür auf dubiose Geschäfte mit einem älteren Mann aus dem Dorf ein. Er möchte mit einem Mädchen aus dem Heim fliehen, um sie davor zu bewahren, als Sexsklavin verkauft zu werden. Die Kinder sind verwirrt wegen der Unsicherheit im Heim, die auch mit der Inkonsequenz der europäischen und nepalesischen Betreuer zusammenhängt. Es ist zum Teil erschreckend zu erfahren, was die Kinder schon alles erlebt haben, und noch erschreckender, daran zu denken, was ihnen noch alles bevorstehen könnte. Die Geschichte endet mit dem Erdbebenà Das Buch ist klar und informativ geschrieben, es ist auch für jüngere LeserInnen gut geeignet. Der Stil ist flüssig und nicht belehrend.
Personen: Lebert, Benjamin
Lebert, Benjamin:
¬Die¬ Dunkelheit zwischen den Sternen : Roman / Benjamin Lebert. - Frankfurt a. M. : S. Fischer, 2017. - 302 S.
ISBN 978-3-10-397312-9 fest geb. : ca. EUR 20,60
Erfahrungsberichte und Lebensbilder - Signatur: BO LEB - Buch: Sachbuch