Annotation: Einfühlsam geschriebene Geschichte zum Thema Krankheit und Depressionen in der Familie Rezension: Sophie ist ein Vierling. Was nicht heißt, dass es sie in vierfacher Ausfertigung gibt. Denn Sophie und ihre drei Geschwister sehen nicht nur grundverschieden aus, sie unterscheiden sich auch vom Charakter her sehr voneinander. Während Jonathan, Felix und Frederike einander meist selbst genug sind, wünscht Sophie sich sehnlichst eine "richtige" Freundin. Und sie weiß auch schon genau, wer das sein soll: die hübsche, selbstbewusste Alice, die ihr in der Schule schon einmal beigestanden hat und nach den Sommerferien auf dasselbe Gymnasium wie Sophie wechseln wird. Bis die beiden Mädchen wirklich Freundinnen zu werden scheinen, vergeht allerdings noch viel Zeit. Monate, in denen Sophie mit der ganzen Familie Urlaub in Finnland macht. Und es ihrer Mutter danach so schlecht geht, dass sie sogar für einige Wochen in die Klinik muss - in der auch Alices Vater stationär behandelt wird à Mit ihrem jüngstem Kinderbuch legt Marjaleena Lembcke einen sehr einfühlsam geschriebenen Titel zum Thema Krankheit und Depressionen in der Familie vor. Warmherzig und stets auf Augenhöhe mit ihrer zehnjährigen Ich-Erzählerin lässt die gebürtige Finnin, die seit Ende der 1960er Jahre in der Nähe von Münster lebt und seit vielen Jahren auf Deutsch schreibt, ihre LeserInnen am Alltag von Sophies Familie teilhaben. Die Krankheit der Mutter rückt dabei erst nach und nach in den Mittelpunkt. So leise und sanft Lembcke die Gefühle ihrer ProtagonistInnen zwischen den Zeilen beschreibt, skizziert sie auch die Symptome und das schleichende Fortschreiten der heimtückischen Krankheit der Mutter. Damit gelingt es ihr, dass das Traurige nie überhand nimmt, sonder immer auch viel Liebe, Nähe und Wärme mitschwingt. Ein gleichermaßen aufklärendes wie tröstliches Buch.

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Personen: Lembcke, Marjaleena

Interessenkreis: ab 14 Jahre