Geschickt inszenierter Krimi mit dem Gerichtsmediziner David Hunter. (DR) Simon Beckett ist der neue Star am englischen Thrillerhimmel. Dieses Buch ist nach "Die Chemie des Todes" das zweite rund um Dr. David Hunter, den forensischen Anthropologen (Krimifans wissen: dabei handelt es sich um den Gerichtsmediziner), der hier nolens-volens einen geschickt inszenierten Mord auf einer abgelegenen Insel aufklären muss. Mit David Hunter ist dem Autor nicht nur eine sympathische, glaubwürdige Figur mit viel Identifikationspotential für den Leser gelungen, er entspricht damit auch einem aktuellen Trend, den man vielfach im Fernsehen verfolgen kann: "Krankenhaus trifft Kripo" könnte man sagen, Serien um Rechtsmediziner boomen. Dieses Spezialwissen ist an und für sich schon faszinierend genug, aber Beckett setzt es auch gelungen (und das ohne Kamera!) für schaurig-schöne Schockeffekte ein. Dagegen hält er seine Figuren, die er sparsam, aber äußerst sensibel für feine Nuancen in dem für sie typischen Alltag schildert. Er charakterisiert sie mit ihren Kanten oder Sympathiewerten, mit ihren Fehlern und verständlichen Schwächen, hinter denen sich dann, plötzlich und unerwartet, psychologische Abgründe auftun. Die goldene Regel, dass nichts so sein darf, wie es scheint, setzt er beinahe unmerklich und damit meisterhaft um. Da er dieser Regel sogar bis zur letzten Seite treu bleibt, darf man auf das dritte Buch (wird laut Klappentext derzeit geschrieben) gespannt sein. Fazit: Must-have fürs Krimiregal! *bn* Bettina Huber
Personen: Beckett, Simon Hesse, Andree
Beckett, Simon:
Kalte Asche : Thriller / Simon Beckett. Dt. von Andree Hesse. - Reinbek : Wunderlich, 2007. - 430 S.
ISBN 978-3-8052-0812-3 fest geb. : ca. Eur 20,50
Thriller, Spannungs- und Agentenromane - Signatur: DR.E BEC - Buch: Dichtung