Intergenerationelles, konventionelles Wohlfühlbilderbuch über das Größerwerden. (ab 3) (JD) Wie blöd! Das kleine Mädchen mit den braunen Zöpfen und den großen Puppenaugen muss enttäuscht feststellen, dass ihr das Lieblingskleid einfach nicht mehr passen will. Mama behauptet ja, dass es am Wachsen liegt, aber das will die namenlose Ich-Erzählerin nicht glauben, das hätte sie doch merken müssen, oder? Beim allwöchentlichen Besuch bei Oma hilft die aufgeweckte Kleine gerne bei der Hausarbeit, diesmal soll der Dachboden aufgeräumt werden. Unter all den vielen Sachen von früher versteckt sich auch eine geheimnisvolle rote Kiste. "Hoffentlich ist da kein Gespenst drin!" Nicht ganz, aber dafür findet sich ein neues Lieblingskleid aus Mamas Kindertagen: "Manchmal ist es sogar sehr schön, wenn Kleider schrumpfen." Mit charmantem Witz und großem Einfühlungsvermögen erzählt Manuela Olten in farbenfrohen, frischen Bildern über eine Erfahrung, die jedes Kind eines Tages macht: die erste Wahrnehmung des eigenen Wachsens und Größerwerdens. Die Ich-Perspektive der Bilderbuchheldin bewirkt eine sofortige Identifikation der kleinen Leserinnen mit der Geschichte. Mit ihr erkundet man aufgeregt den schaurig-schönen Dachboden der Großmutter und stärkt so das eigene Selbstbewusstsein. Manuela Olten bedient sich bei der Darstellung ihrer Protagonistinnen leider traditioneller Rollenbilder. Die Kleine trägt ausschließlich mädchenhafte Kleider mit artigen weißen Söckchen und roten Schühchen dazu und Oma wirkt trotz Jeanshosen mit runder Metallbrille und mausgrauen Haaren altmodisch, nur Mama ist berufstätig. Da gänzlich auf männliche Identifikationsfiguren verzichtet wurde, wird diese warmherzige Bilderbuchgeschichte in erster Linie kleine Leserinnen ansprechen.

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Serie / Reihe: Bilderbücherei

Personen: Olten, Manuela