Tragische Familiengeschichte über eine alleinstehende Mutter in den 1960er Jahren. (DR) Die 16-jährige Elizabeth möchte nicht von der Seite ihrer todkranken Mutter weichen. Um Elizabeth auf andere Gedanken zu bringen, schicken ihre Eltern sie zu einer befreundeten Familie nach Hartland House, wo sie als jüngste einer Gruppe Jugendlicher unbeschwerte Tage verbringt und ihrer ersten Liebe begegnet. Nach dem für sie überraschenden Tod ihrer Mutter reist sie sofort ab, ohne sich von den Freunden zu verabschieden. Fortan lebt sie bei ihrem erzkonservativen Vater, für den Moral und Ansehen die Eckpfeiler seiner Weltanschauung bilden. 40 Jahre später: Eine Familie begeht in London den ersten Todestag von Elizabeth. Addie, die ältere ihrer drei Töchter, betrachtet nostalgisch das unverändert gebliebene Arbeitszimmer der Mutter, als plötzlich das Telefon läutet. Nach dem Gespräch ist sie verwirrt. Als kurz darauf eine junge Frau vor der Tür steht und behauptet, Elizabeths Tochter zu sein, ist mit einem Mal nichts mehr so, wie es war. Im Rückblick versuchen zwei Schwestern ihre gemeinsame Herkunft und all die damit zusammenhängenden Verstrickungen, Intrigen und Hintergründe zu erhellen. Schriftliche Aufzeichnungen und Tagebücher der Mutter sowie die Recherchen eines Privatdetektivs bringen Licht in die qual- und sorgenvolle Vergangenheit von Elizabeth, die mit ihrem Vater gebrochen hatte, da ledige Kinder von der Gesellschaft als Schande angesehen wurden. Ein sehr feinfühliger, gesellschaftskritischer Roman, der nachdenklich stimmt und zur Eigenreflexion anregt. Sehr empfehlenswert!

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Personen: Scott, Nikola Seifert, Nicole