Akribisch recherchierter und exzellent erzählter Roman über einen Kriegsverbrecher ohne Reue. (DR) Der Autor verwendet gründliche Recherchen für den Protagonisten seines Romans: Fritz Bitter (Gestapo-Funktionär und SS-Sturmbannführer Friedrich Kranebitter, 1903-1957) war eines der ersten NSDAP-Mitglieder in Österreich, das zunächst die Gestapo-Außenstelle in Wiener Neustadt leitete, später Massenmorde in Charkow organisierte und gegen Kriegsende Transportlisten für politische Gefangene im Durchgangslager Fossoli erstellte. Bitter war stets um seine Karriere (Polizist, Jurist, NS-Funktionär) bemüht, rücksichtslos gegen Frau, Schwester und Kinder, die ihm nach dem Krieg wieder die Stange hielten. Und so konnte es sich Bitter, nachdem er einer Verurteilung durch die Westalliierten entgangen und in Österreich mit einer einjährigen Haftstrafe davongekommen war, wieder richten. Laher beschreibt das Leben Bitters präzise und distanziert-sachlich, bringt unentwegt neue Untaten ans Tageslicht, sucht aber nicht nach Erklärungen dieses Verhaltens - und lässt so die LeserInnen mit der Frage zurück: Darf denn das wahr sein? Und weil es wahr ist: Unbedingt lesen!
Personen: Laher, Ludwig
Standort: Bibliotheksreferat
Laher, Ludwig:
Bitter : Roman / Ludwig Laher. - Göttingen : Wallstein, 2014. - 237 S.
ISBN 978-3-8353-1387-3 fest geb. : ca. € 20,50
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Lah - Belletristik