Lange verschollen geglaubter erster Roman des Nobelpreisträgers. (DR) "Claraboia" hat Saramago bereits mit 31 geschrieben. Das Manuskript war aber vom Verlag abgelehnt worden und bis vor wenigen Jahren verschollen geglaubt. Die damalige Ablehnung hatte den später gefeierten Autor für Jahrzehnte vom Schreiben abgehalten. Erst bei Umzugsarbeiten im Verlagshaus tauchte das Manuskript wieder auf und wurde dem Verfasser übergeben. Doch nun zögerte Saramago seinerseits, den Roman zu veröffentlichen, so wurde "Claraboia" posthum herausgegeben. Der Roman spielt in einem Mietshaus in Lissabon. Saramago lässt uns mit viel Einfühlungsvermögen, Charme und Witz in diesen Mikrokosmos blicken: Im Parterre lernen wir den Schuster Silvestre und seine Frau kennen, die einen Untermieter nehmen müssen, um die Bleibe bezahlen zu können. Don Anselmo, der Fußballfan, wohnt mit seiner Familie in der Wohnung darüber. Die verwitweten Schwestern Amélia und Candida sowie deren Töchter verdienen ihr Geld mit Nähen von Hemden. Dann ist da noch Caetano Cunha, dessen kranke Frau sehr unter seinem rüden Verhalten leidet. Emílo, reisender Vertreter für Damenschmuck, hat es so wie alle Bewohner des Hauses nicht leicht, ein Auskommen zu finden. Als Einzige im Haus muss Dona Lídia nicht aufs Geld schauen, denn sie hat einen wohlhabenden Liebhaber, nach dessen Erscheinen sich aber ihr ganzer Zeitplan richten muss. - Vor allem für mittlere und große Bestände zu empfehlen.
Personen: Saramago, José Schweder-Schreiner, Karin von
Standort: Bibliotheksreferat
Saramago, José:
Claraboia oder wo das Licht einfällt : Roman / José Saramago. Aus dem Portug. von Karin von Schweder-Schreiner. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2013. - 351 S.
ISBN 978-3-455-40439-5 fest geb. : ca. € 23,60
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: Sar - Belletristik