Kooij, Rachel van
Die andere Anna
Kinder und Jugend

Auf welche Weise kamen die beiden Mädchen wirklich zu ihren Pflegeeltern? (ab 13) (JE) Für allfällige Neugierige, etwa in der Schule, haben sich Anna und die ältere Tamara ihre Version zurechtgelegt, falls sie gefragt werden, warum sich die Schwestern so gar nicht ähneln. Das klappt recht gut, bis erst Tamara, dann auch Anna beginnt, Antworten nach ihrer Herkunft zu suchen. Die Pflegeeltern weichen aus. War ihre leibliche Mutter wirklich so böse zu ihr? War sie wirklich nicht gewollt? Anna fallen Fotos in die Hände, die sie als glückliches Baby und Kleinkind und damit das Gegenteil zeigen... Am Ende müssen sich Anna und ihre Schwester einer Realität stellen, der sich auch die Pflegeeltern, besonders die Frau, die sie stets "Mammi" genannt haben, nicht verschließen können. Die Autorin hat das Thema, dass Kinder aus Familien herausgerissen und Pflegeeltern zugeführt werden, von einer erschütternden Seite aufzeigt, in diesem Fall: leibliche Eltern, die sich selbst mit Anwalt nicht wehren können; selbstgerechte Sozialarbeiterinnen und Paare, deren Kinderlosigkeit sie letztlich zu verzweifelt-egoistischen Handlungen treibt. Eine gewaltige Schieflage in der Jugend- und Sozialarbeit aufzugreifen, sehe ich in diesem Buch sehr gut umgesetzt, gleichzeitig möge das Buch als Appell gelten, dass dringender Handlungsbedarf besteht, am System Jugendamt etwas zu ändern. Sehr spannende Lektüre, die zugleich tiefe Betroffenheit auslöst. Empfohlen ab 13 Jahren.


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Personen: Kooij, Rachel van

Standort: Bibliotheksreferat

Schlagwörter: Anna Pflegeeltern Jugendamt

Kooij, Rachel van:
¬Die¬ andere Anna / Rachel van Kooij. - Wien : Jungbrunnen, 2014. - 182 S.
ISBN 978-3-7026-5861-8 fest geb. : ca. € 16,95

Zugangsnummer: 0017035001 - Barcode: 0002033716
JE Erzählungen - Signatur: JE Erzählungen Koo - Kinder und Jugend