Erwähnenswerter Kriminalroman mit viel Provinz und Tratsch. (DR) Wie Oskar Feifars erstes Buch "Dorftratsch" spielt dieses im imaginären Dorf Tratschen im niederösterreichischen Weinviertel. Auch diesmal dauert es etwas, bis der auktoriale Erzähler, der unterhaltsam, aber stellenweise langatmig und neunmalklug durchs Geschehen führt, zum Kern vordringt. Die Geschichte spielt Ende 1971, ca. ein halbes Jahr nach dem letzten Fall. In Tratschen nimmt der Alltag seinen Lauf, das heißt, es tut sich wenig. Ein saukalter Winter, der mit eisigen Stürmen übers flache Land fegt, trägt das Seine dazu bei. Postenkommandant Leopold Strobel und die beiden ihm zugeteilten Gendarmen gehen eher halbherzig nächtlichen Einbrüchen in Weinkellern der Umgebung nach. Außer ein paar Lebensmitteln und Kleidung wurde ja nichts gestohlen. Als aber Fritz Fellner, einer der üblichen Verdächtigen, erhängt aufgefunden wird und es doch kein Selbstmord war, kommt Bewegung in die Sache. Denn so sieht Strobel sich das neu eröffnete Lokal "Hexenwinkel" näher an und stößt damit ins berühmte Wespennest. Was genau im "Hexenwinkel" vor sich geht, warum Strobel plötzlich nicht mehr weiterermitteln soll und was dies alles mit einer Frauenleiche, die einige Tage zuvor aus der Donau gezogen wurde, zu tun hat, darum kreist das spannende letzte Drittel des Buches. Wer "Dorftratsch" gerne gelesen hat, wird auch dieses Buch mögen. Für jene, die Oskar Feifar noch nicht kennen, lohnt sich ein Versuch.
Serie / Reihe: Gmeiner Original
Personen: Feifar, Oskar
Standort: Bibliotheksreferat
Feifar, Oskar:
Saukalt : Kriminalroman / Oskar Feifar. - Meßkirch : Gmeiner-Verl., 2013. - 303 S. - (Gmeiner Original)
ISBN 978-3-8392-1377-3 kart. : ca. € 12,40
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Fei - Belletristik