Ein Plädoyer für die Wiederbesinnung auf das gute Leben. (GW) Hatte der bis heute einflussreiche Ökonom John Maynard Keynes den Kapitalismus noch als notwendige Vorstufe zum Idealsystem eines echten Sozialismus betrachtet, so beginnt sich der Kapitalismus am Ende aller seiner Verheißungen als faustischer Pakt zu erweisen, denn längst nicht mehr dient die Wirtschaft dem Menschen, sondern umgekehrt, mit allen inzwischen bekannten Nebenwirkungen und noch unabsehbaren Folgeschäden. Und da nicht nur die Ökonomie, sondern auch die Politik und sogar die Ökologie sich als unfähig erweisen, diesen Missstand wenigstens zu lindern, hat in gewissen Kreisen einsichtiger Menschen das seit der Antike bekannte Konzept des "guten Lebens" wieder Konjunktur. Vor diesem Hintergrund wenden sich Robert und Edward Skidelsky - der eine Ökonomieprofessor und Keynes-Biograph, der andere Professor für praktische Philosophie - vor allem an (angehende) Ökonomen, um ihnen die alteuropäischen Traditionen der praktischen Philosophie, insbesondere die Grundzüge moralischen Handelns und die aristotelischen und thomistischen Vorstellungen von der notwendigen Beschränkung des wirtschaftlichen Verhaltens, nahezubringen. Diese Beschränkung soll Raum für Muße schaffen, die ihrerseits als schöpferische Zeit der menschlichen Existenz wieder Sinn, Würde und Erfüllung verleihen kann. Ein fulminantes Plädoyer!
Personen: Pfeiffer, Thomas Skidelsky, Robert Skidelsky, Edward Schäfer, Ursel
Standort: Bibliotheksreferat
Leseror. Aufstellung: Regal Neuzugänge
Skidelsky, Robert:
Wie viel ist genug? : vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten Lebens / Robert und Edward Skidelsky. Aus dem Engl. von Thomas Pfeiffer und Ursel Schäfer. - München : Kunstmann, 2013. - 319 S. : graph. Darst.
ISBN 978-3-88897-822-7 fest geb. : ca. € 20,50
GW Wirtschaft - Signatur: GW Wirtschaft Ski - Sachbuch