Ein verschwundenes Kind als Auslöser einer Kriminal-Kettenreaktion. (DR) Diesmal ist Simon Brenner zu Beginn der Story Chauffeur, und zwar darf er die Tochter eines Münchner Bauunternehmers und einer Wiener Ärztin von Wien immer nach Kitzbühel kutschieren, weil sich dort die Ehepartner treffen. Brenner verliert den Job aber sehr schnell, als das zweijährige Mädchen verschwindet, das er an einer Autobahntankstelle kurz alleine im Wagen gelassen hat. So ist doch wieder etwas passiert, obwohl diesmal der obligate Eingangssatz, der vom Schrecklichen verlässlich kündigte, fehlt. Auf eigene Faust beginnt Brenner seine Recherchen und befindet sich bald in einem äußerst konfliktiven Spannungs- und Verwirrungsfeld: Die Ärztin betreibt nämlich eine Abtreibungsklinik und so wird vermutet, dass ein bekannter Abtreibungsgegner hinter der Entführung steckt. Aber auch der Bauunternehmer ist in fragwürdige Projekte verwickelt, ebenso ein Politiker. Und dann taucht noch eine den Brenner verwirrende und faszinierende Südtirolerin auf. Am Schluss kommt es zu einer beeindruckenden Showdownabfolge. Und der Brenner phantasiert eine Gottesvorstellung an einem wahrhaft ungewöhnlichen Ort. Die Sprache ist wie immer typisch "haasisch", ebenso sind es die Gedankengänge und die Vorgangsweise von Simon Brenner. Sprachwitz und Spannung sowohl für Haas-Fans als auch für die, die es noch werden wollen. *bn* Fritz Popp
Rezension
Personen: Haas, Wolf
Haas, Wolf:
¬Der¬ Brenner und der liebe Gott : Roman / Wolf Haas. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2009. - 223 S.
ISBN 978-3-455-40189-9 fest geb. : ca. Eur 19,50
DR.D - Signatur: DR.D Haa - Belletristik